
Archivbeitrag | Newsletter 2018Studierende, Studienzweifler und -abbrecher für eine Berufsausbildung gewinnen
2017 haben in Sachsen mehr als 18.000 junge Menschen ein Studium begonnen. Wie in den vergangen Jahren wird vermutlich jeder Dritte davon das Studium nicht beenden. Einige haben Probleme, die geforderten Leistungen zu erbringen. Andere vermissen den Praxis- und Berufsbezug im Studium und stellen fest, dass sie sich nach einer praktischen Tätigkeit wünschen.
Gleichzeitig meldet die sächsische Wirtschaft immer mehr offene Lehrstellen und beklagt, dass viele Plätze nicht besetzt werden können, weil Bewerber fehlen oder nicht zu den offerierten Ausbildungsplätzen passen. Dadurch können die Betriebe keine eigenen Fachkräfte entwickeln.
"Quickstart Sachsen" akquiriert Studienabbrecher für die Lehre
Diese Situation ist eine Herausforderung für die Fachkräftesicherung im Freistaat. Mit dem Landesprojekt "Quickstart Sachsen" will Sachsen nun stärker als bisher das Potenzial der Studierenden anzapfen, um den Nachwuchsmangel in den sächsischen Betrieben zu lindern. Künftig widmen sich Berufsberater und Mitarbeiter der Hochschulen, Kammern sowie Netzwerkpartner intensiver der Beratung in den Hochschulen. Studienzweifler und Studienabbrecher sollen frühzeitig und intensiv für den Übergang in eine berufliche Ausbildung gewonnen werden. Sie können abseits der Hörsäle in die Erfolgsspur zurückfinden und ihr Studium als lehrreichen Umweg in die eigene berufliche Zukunft akzeptieren.
Zudem sind sie für die Unternehmen von besonderem Interesse. Ehemalige Studenten haben als neue Azubis schließlich mitunter Vorzüge. Sie sind lebenserfahrener, bringen meist eine hohe Motivation mit und haben bereits erste berufliche Kompetenzen erworben. Das qualifiziert sie manchmal sogar schnell für Führungspositionen. Außerdem können verschiedene Vorleistungen zu einer Verkürzung der Lehrzeit führen.
Handwerkskammer berät zur dualen Ausbildung
Auch die Ausbildungsberater der Handwerkskammer beraten Studienzweifler und -abbrecher zu einer dualen Ausbildung in den regionalen Handwerksbetrieben und stehen Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite. Ansprechpartnerin ist Kerstin Klage.
"Hörsaal Handwerk" bringt Betriebe und Studierende zusammen
Ohnehin steht die Handwerkskammer zu Leipzig der Studierneigung von Schulabgängern schon skeptisch gegenüber und setzt mit dem eigenen Projekt "Hörsaal Handwerk" seit längerem darauf, Studierenden das mittelständische Handwerk als modernen und attraktiven Arbeitgeber vorzustellen. Sie sollen für eine Karriere im Handwerk begeistert werden. Dabei ergeben sich viele Möglichkeiten der Einbindung von Studierenden in Betriebe: Von Praktika, über Werkstudententätigkeiten, bis hin zu Bachelor- oder Masterabschlussarbeiten oder als Absolventen.
Die Handwerkskammer zu Leipzig ist dabei die Schnittstelle zwischen den Unternehmen und den Studierenden. Sie leitet Angebote der Firmen an die entsprechenden Fachbereiche verschiedener Hochschulen weiter und bietet Unternehmen eine Vielzahl an weiteren Möglichkeiten sich den Studierenden vorzustellen.
Studierende und Vertreter von Handwerksbetrieben können sich unkompliziert über ein Onlineformular beim Projekt "Hörsaal Handwerk" registrieren.
Kontaktformular "Hörsaal Handwerk" für Studierende
Kontaktformular "Hörsaal Handwerk" für Unternehmen