Arbeiten im Dachdeckerhandwerk am Einfamilienhaus. Bild: Sven Böttcher / stock.adobe.com
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Studie: Handwerk macht zufrieden und glücklich

Archivbeitrag | Newsletter 2020

Die Arbeit in manchen Berufszweigen wird zunehmend als sinnlos empfunden. Kein Wunder also, dass mancher jeden Tag ungern zur Arbeit geht und frustriert ist. Gute Nachricht für alle Handwerkerinnen und Handwerker: Diese Job-Unzufriedenheit kommt im Handwerk seltener vor als anderswo. Eine Studie der Universität Göttingen hat ermittelt, dass Handwerker überdurchschnittlich zufrieden mit dem sind, was sie tun und dazu noch stolz auf ihre Arbeit. 

Die Studie hat das berufliche Selbstbild sowie die Arbeits- und Lebenszufriedenheit im deutschen Handwerk anhand einer deutschlandweiten Umfrage mit etwa 2.000 Teilnehmern untersucht. 79 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Beruf als Handwerker bedeutender Teil der eigenen Persönlichkeit ist. Sogar 84 Prozent geben an, dass sie stolz auf ihre eigene Arbeit sind. Zwei Drittel der befragten empfinden sogar echte Leidenschaft für ihre Tätigkeit und sehen im Beruf eine Berufung.

Unternehmensführung + handwerkliche Tätigkeit = Zufriedenheit

Am höchsten fällt die Job-Zufriedenheit übrigens bei jenen Handwerkern aus, die sich hauptsächlich auf ihre handwerkliche Tätigkeit konzentrieren können. Auch Handwerker, die ein Unternehmen leiten, sind besonders zufrieden mit ihrer Arbeit.

Die Forscher des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen e. V. führen die hohe Arbeitszufriedenheit auf die Ganzheitlichkeit der Arbeit, den Fokus auf manuelle Tätigkeit, die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit sowie große Autonomie im Job zurück. Arbeit im Handwerk unterscheide sich von vielen anderen Berufen durch Arbeitsmerkmale, die stark prägend für das berufliche Selbstbild sind und außerdem positiv das Wohlbefinden der Arbeitnehmer beeinflussen können. Dazu zählt, dass Handwerker die Ergebnisse ihrer Arbeit sehen können, und sie die Möglichkeit haben, das gesamte Werkstück (und nicht nur einen kleinen Teil davon) eigenständig herzustellen. Dadurch nehmen sie ihre Arbeit als nützlich und sinnstiftend wahr.