
Sächsisches Handwerk baut Auslandgeschäft aus
Wichtigste Auslandsmärkte in angrenzenden westeuropäischen Staaten
27. Juni 2011 | Bei der Suche nach Aufträgen und Kooperationen sind sächsische Handwerksunternehmen zunehmend grenzüberschreitend aktiv. Die Erbringung von Handwerksleistungen in den angrenzenden westeuropäischen Staaten steht dabei weiterhin im Vordergrund, obwohl die nach wie vor hohe Regelungsdichte im EU-Ausland als störend empfunden wird. Dies geht aus der zweiten gemeinsamen Umfrage "Sächsisches Handwerk International" der Handwerkskammern Chemnitz, Dresden und zu Leipzig hervor.
Erschließung neuer Märkte
Die Mehrheit der im Ausland aktiven Betriebe ist im Bau- und Ausbaugewerbe, dem Metall- und Elektrogewerbe sowie dem Holzgewerbe tätig. In der Regel sind dies mittlere Unternehmen mit fünf und mehr Beschäftigten. Als Gründe für das Auslandsengagement werden meist die Erschließung neuer Märkte (35 Prozent), zufällige Geschäftskontakte (17 Prozent) sowie eine Verbesserung von Kundennähe und Wettbewerbssituation (jeweils elf Prozent) angeführt.
Insgesamt haben die sächsischen Handwerksunternehmen ihr Auslandsgeschäft im Vergleich zur letzten Umfrage von 2009 ausgedehnt. Bei jedem dritten Unternehmen (32 Prozent) haben die Auslandsaktivitäten deutlich zugenommen. Auch der Anteil des Auslandsumsatzes ist gestiegen. In acht Prozent der Unternehmen liegt dieser bei über 50 Prozent (plus zwei Prozentpunkte). 29 Prozent der Betriebe fahren einen Auslandsumsatz zwischen 10 und 50 Prozent ein (plus sieben Prozent) und der überwiegende Teil (sechs von zehn Befragten) erwirtschaftet einen Auslandsumsatz von bis zu zehn Prozent.
Wichtigste Zielmärkte bleiben nach wie vor Österreich und Schweiz
Durch ihre Auslandsaktivitäten konnten die Firmenchefs das unternehmerische Risiko erfolgreich streuen und die eigene Firma unabhängiger von der Auftragslage im heimischen Markt machen. Zu den wichtigsten Zielmärkten des sächsischen Handwerks zählen nach wie vor Österreich und die Schweiz, aber auch die westeuropäischen Nachbarstaaten sowie die neuen EU-Mitgliedsstaaten Mittel- und Osteuropas werden bearbeitet.
Hohe Regelungsdichte und Bürokratie bleiben Barrieren
Trotz der Freiheiten auf den europäischen Märkten gibt es nach wie vor einige Barrieren, die den Markteintritt für kleine und mittlere Handwerksunternehmen erschweren. Zu den Hemmnissen zählen die Befragten die rechtlichen Rahmenbedingungen in den Zielmärkten sowie die zum Teil recht hohe Regelungsdichte und Bürokratie bei der Erbringung von Handwerksleistungen im Ausland. Zudem erschwert häufig die Suche und Auswahl verlässlicher Geschäftspartner den Einstieg in einen Auslandsmarkt.
Beratungen zu außenwirtschaftlichen Fragen und Unterstützung bei der Suche nach ausländischen Geschäftspartnern erhalten Handwerksbetriebe durch die Außenwirtschaftsberatung der sächsischen Handwerkskammern und das Enterprise Europe Network. Weitere Ergebnisse der Umfrage gibt es bei Antje Barthauer.