
S-Bahn-Strecke Halle-Leipzig darf nicht geopfert werden
Infrastruktur ist Standortfaktor
22. Juli 1999 | Die Handwerkskammer zu Leipzig zeigt sich in Anbetracht der Informationen über die Abforderung neuer Wirtschaftlichkeitsberechnungen zur S-Bahn-Strecke Halle-Leipzig sehr beunruhigt. Die S-Bahn-Strecke ist eine wichtige Verkehrsader des mitteldeutschen Wirtschaftsraumes, die nicht zum Spielball der Sparpolitik der Bundesregierung gemacht werden darf.
Verzögerungen des Bauvorhabens und eine sukzessive Verringerung des Neubauanteils an der Strecke gefährden das Zusammenwachsen des Wirtschaftsraumes und beeinträchtigen die Standortqualität. Für weitere Wirtschaftsansiedlungen in der Region stellt der Ausbau der S-Bahn-Strecke eine Grundvoraussetzung dar.
"Wirtschaftsentwicklung setzt Infrastrukturen voraus! Daran darf auch der Rotstift des Bundesfinanzministers nicht rütteln. Die Oberzentren Halle und Leipzig benötigen eine hochwertige S-Bahn-Verbindung, die den Pendlern zur Verfügung steht. Man kann nicht Mobilität von den Menschen fordern und gleichzeitig Verkehrskonzepte zusammenstreichen", so Handwerkskammerpräsident Joachim Dirschka.
Für den Ausbau der S-Bahn-Strecke sprechen neben den infrastrukturellen auch ökologische Aspekte, da 35.000 Pendler zwischen beiden Städten unterwegs sind.