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Archivbeitrag | Newsletter 2016Prüfer gesucht: Ein Ehrenamt mit großer Verantwortung

Das Handwerk lebt oft vom ehrenamtlichen Engagement der Experten aus der Praxis. Was engagierte Handwerker freiwillig einbringen ist dabei kein nettes Plus sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der handwerklichen Arbeit.

So werden beispielsweise Prüfungen vom Handwerk selber abgewickelt, um jungen Handwerkern den Weg in die berufliche Karriere möglichst praxisnah zu ebnen.


Berufserfahrung und Fachkompetenz gefordert

Ein Interview über die Prüfertätigkeit mit Maurice Fox, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses für das Tischlerhandwerk bei der Handwerkskammer zu Leipzig.

Warum ist das anspruchsvolle Amt des Prüfers so wichtig?

Ohne die Arbeit der diversen Gesellen- und Meisterprüfungsausschüsse hätten wir bald keinen qualifizierten Nachwuchs mehr. Und wer kann diese wichtige Arbeit besser machen als das Handwerk selbst?



Maurice Fox.
Handwerkskammer zu Leipzig

Was muss ein Prüfer mitbringen?

Berufserfahrung und natürlich Fachkompetenz. Aber das allein macht noch keinen guten Prüfer aus. Dazu braucht es außerdem Einfühlungsvermögen, Objektivität, Einsatzbereitschaft und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein.

Welche Arbeit kommt auf einen neuen Prüfer zu?

Es müssen Prüfungsaufgaben entwickelt und überarbeitet, Prüfungsschwerpunkte für neu geregelte Berufe gesetzt, Prüfungen organisiert, Prüfungsarbeiten begutachtet sowie mündliche und schriftliche Abschlussarbeiten und Projekte bewertet werden. Kurz: Die Prüfungsausschüsse sind verantwortlich von der Vorbereitung bis zur abschließenden Dokumentation.

Gibt es Unterstützung durch die Handwerkskammer?

Sie bietet Grund- und Aufbauseminare im Prüfungsrecht und eine umfassende Einarbeitungsphase an. Außerdem gibt es Checklisten, Formulare und Musterbriefe für diverse Anlässe im Prüfungsverlauf. Darüber hinaus stellen wir durch eine enge Beratung der Ausschüsse sicher, dass die Prüfer immer auf dem neuesten Stand bleiben.

Wie viel Zeit muss ein Prüfer aufwenden?

Wir überlassen es selbstverständlich den einzelnen Prüfern, wie viel Zeit sie neben ihrem Hauptamt aufbringen können. Aber durchschnittlich muss mit zehn Stunden pro Monat gerechnet werden. Die Mitglieder in den Prüfungsausschüssen werden für einen Zeitraum von fünf Jahren gewählt.

Prüfer werden?

Selbst bei Prüfungen mitwirken, sich ehrenamtlich engagieren, Erfahrungen sammeln, die Ausbildung des beruflichen Nachwuchses mitgestalten und Verantwortung übernehmen?

Wer sich für das Amt des Prüfers interessiert, sollte sich bei Hans-Peter Schmidt, Abteilungsleiter Berufsbildung der Handwerkskammer, melden.



schmidt-hans-peter www.nikado.de

Dr. Hans-Peter Schmidt

Referent Berufsbildung und Internationale Zusammenarbeit

Steinweg 3

04451 Borsdorf

Tel. 034291 30-165

Fax 034291 30-25165

schmidt.h--at--hwk-leipzig.de