Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2018Oliver Papst / Maler- und Lackierermeister

Immer der Jüngste

Für Oliver Pabst war immer klar, wohin die berufliche Reise einmal gehen sollte. Schon als Jugendlicher hatte er – zusammen mit seinem Zwillingsbruder Philipp – schleifen und lackieren an den gemeinsamen BMX-Rädern geübt.

"Die hatten praktisch jeden Monat eine neue Farbe", scherzt der gebürtige Torgauer. Um sein Wissen zu erweitern, durchforstete er in seiner Freizeit fast täglich Technik-Foren im Internet.

Sein Ehrgeiz viel auch anderen schnell auf. So sagt beispielsweise sein ehemaliger Kollege und Ausbilder Niklas Harbach von der Leipziger Daffner Car Group GmbH, wo Pabst in der angeschlossenen Lackiererei seine Lehre absolvierte:

"Man hat bei ihm gleich in der ersten Woche gesehen, dass er kein normaler Lehrling ist." Eine Einschätzung, die sich bestätigen sollte. Nach drei Jahren Ausbildung wurde Pabst als bester Fahrzeuglackierer-Geselle des Jahrgangs ausgezeichnet und durfte am anschließenden Bundesleistungswettbewerb teilnehmen. Dort belegte er den zweiten Platz und erhielt eine Begabtenförderung über 7.000 Euro und damit eine Steilvorlage für die Meisterausbildung.

"Eigentlich war mein Plan, erst einmal ein paar Jahre Berufserfahrung zu sammeln, aber diese Gelegenheit konnte ich nicht auslassen", erzählt Pabst. Es folgte eine Auszeit von seinem Job, um sich fast das ganze Jahr 2017 hinter die Schulbank zu klemmen. Nach der letzten bestandenen Prüfung war er mit 21 Jahren der jüngste Meister im Jahrgang.

"Die Dozenten waren immer für uns da und haben uns mit vielen praktischen Hinweisen unterstützt", sagt Oliver Pabst.

Zudem nutzte er die Zeit während der Meisterausbildung, um sich klar zu machen, wie es beruflich für ihn weiter gehen soll. So hat er vor kurzem einen neuen Job als Jungmeister in einer freien Lackiererei in Dresden angenommen. "Dort will ich noch mehr Erfahrung sammeln, danach stehen mir alle Türen offen." Denn im Hinterkopf hat er noch einen großen Traum aus Kindheitstagen: "Vielleicht kriege ich meinen Bruder, der als Kfz-Mechatroniker arbeitet, irgendwann dazu, dass wir eine eigene Werkstatt mit Lackiererei aufmachen."

Robert Iwanetz

Meister 2018
Robert Iwanetz