
Neue Rundfunkgebühr ist realitätsfremd
Handwerk: Mehrheit der Betriebe zahlt drauf
2. August 2006 | Auf rund 57 Prozent der Betriebe kommen ab 2007 neue Kostenbelastung zu, wenn - wie von der Politik geplant - für neuartige Rundfunkempfangsgeräte wie internetfähige Personal Computer und UMTS-Handys Rundfunkgebühren bezahlt werden sollen.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handwerks zur geplanten Ausweitung der Rundfunkgebührenpflicht. Etwa 97 Prozent der befragten Betriebe nutzen heute internetfähige PCs in ihren Betrieben, jedoch fast ausschließlich als Arbeitsgeräte für Buchhaltung und Kalkulation, nicht jedoch für den Rundfunk- oder Fernsehempfang. "Dass die Unternehmen ab Januar 2007 dafür trotzdem Rundfunkgebühren zahlen sollen, ist realitätsfremd und eine nicht gerechtfertigte zusätzliche Belastung", sagt Sigrid Zimmermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer zu Leipzig.
Von der neuen Gebührenpflicht befreit ist nur, wer auf dem Betriebsgelände bereits ein Rundfunk- oder Fernsehgerät angemeldet hat. Für jeden weiteren Standort muss jedoch neu gezahlt werden. Das Handwerk setzt sich entschieden gegen diese völlig ungerechtfertigte Gebührenregelung zur Wehr, weil für eine Leistung bezahlt werden soll, die überhaupt nicht in Anspruch genommen wird.