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Meisterbrief steht für Ausbildung und Qualifizierung

Kultur der Selbstständigkeit muss gefördert und nicht aufgegeben werden

30. April 2003 | Die mitteldeutschen Handwerkskammern wenden sich vehement gegen die von der Bundesregierung beabsichtigte Aushöhlung der Handwerksordnung. Die im Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums vorgesehene Reduzierung der Vollhandwerke um zwei Drittel ist kontraproduktiv für den Standort und wird keine neuen Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen.

Zwar ist richtig, dass Deutschland (9,3 Prozent) im EU-Vergleich (12,3 Prozent) eine relativ niedrige Selbständigenquote aufweist, jedoch sagt die Zahl nichts über die Qualität der Unternehmen und die bereitgestellten Arbeitsplätze aus. Deutlich wird dies, wenn man analysiert, welche Länder in der EU die höchsten Selbstständigenquoten aufweisen. Mit fast 30 Prozent führt Griechenland, gefolgt von Italien, Portugal und Spanien. Ursächlich für die Höhe der Quoten in den südeuropäischen Ländern ist das Fehlen von Industriearbeitsplätzen, die hohe Quote ist ein Indikator für einen niedrigeren wirtschaftlichen Entwicklungsgrad. Die Ursache für die niedrige Selbstständigenquote in Deutschland ist nicht, wie fälschlicherweise behauptet, die Handwerksordnung, sondern der im EU-Vergleich weit überdurchschnittliche Anteil von Erwerbstätigen in der Industrie. Dieser Fakt belegt nicht eine spezifische Schwäche, vielmehr dokumentiert er die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie.

Das Handwerk ist ein maßgeblicher Träger der Kultur der Selbstständigkeit, die geprägt ist durch eine qualifizierte Aus- und Fortbildung, von der die gesamte Volkswirtschaft profitiert. Der Meisterbrief steht für nachweislich kompetente Betriebsführung, Qualität und Nachhaltigkeit. Volkswirtschaftlich ist er eine wirkungsvolle Orientierungshilfe für die Nachfrage nach individuellen Produkten und Leistungen. Auch die Leistungsfähigkeit der Industrie beruht nicht zuletzt auf Vorleistungen des Handwerks, sei es als Zulieferer oder in seiner Funktion als "Ausbilder der Nation". Für die Schaffung von Arbeitsplätzen ist vor allem die Qualität der Betriebe und nicht deren Anzahl bedeutsam.

Beständigkeit, ein breites Angebot an qualitativ hochwertigen Leistungen und eine überproportionale Ausbildungsleistung - das sind die Kennzeichen des deutschen Handwerks. Warum langjährig gewachsene Qualifikationsstrukturen - Handwerksordnung mit Großem Befähigungsnachweis - quasi im Eilverfahren gekippt werden sollen, entzieht sich dem Verständnis der acht mitteldeutschen Handwerkskammern. Die Präsidenten der mitteldeutschen Kammern fordern die Bundesregierung auf, im Dialog mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks eine modernisierte, europataugliche Handwerksordnung zu erarbeiten. Von den Landesregierungen erwarten die Handwerker in Mitteldeutschland, dass sie diesen Prozess konstruktiv im Sinne der Weiterentwicklung des Handwerks unterstützen.

Pressemitteilung vom 30. April 2003

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Dr. Andrea Wolter

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Hagen Reißmann

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