Lehrvertrag mit Übernahmegarantie
17. April 2008 | Es passiert nicht jeden Tag, dass ein Schüler zusammen mit seinem Lehrvertrag auch eine Übernahmegarantie erhält. Für 18 Schülerinnen und Schüler wurde dieser Traum war. Möglich ist dies durch das Schaumburger Modell, einer gemeinsamen Initiative von Bundeswehr und Wirtschaft im Bereich beruflicher Qualifizierung und Beschäftigung.
Bei diesem Modell lässt die Bundeswehr ihren künftigen Nachwuchs an Zeitsoldaten noch vor Beginn der Wehrdienstzeit entsprechend ihrem Bedarf in überwiegend technischen Berufen durch die Wirtschaft ausbilden und beteiligt sich monatlich mit 250 Euro an den Ausbildungskosten. Den überwiegenden Anteil der Ausbildungskosten tragen die beteiligten Firmen. Im Anschluss an die Ausbildung - die Übernahmequote liegt gegenwärtig bei 85 Prozent - werden die jungen Leute direkt von der Bundeswehr als Soldat auf Zeit übernommen und berufsnah eingesetzt.
In diesem Jahr werden bundesweit wieder 200 Ausbildungsplätze innerhalb des "Schaumburger Modells" zur Verfügung gestellt. Davon allein 170 im Bereich der Wehrbereichsverwaltung (WBV) Ost, zuständig für die Freistaaten Sachsen und Thüringen, die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie für die Bundeshauptstadt Berlin. Federführend dabei ist das Zentrum für Nachwuchsgewinnung OST in Berlin mit seinen Wehrdienstberatern.
13 Unternehmen aus Leipzig, Schkeuditz, Döbeln und Wermsdorf beteiligen sich an diesem Kooperationsmodell, darunter sechs Handwerksbetriebe, und bilden zusätzlich Lehrlinge aus. Ausgebildet werden die Jugendlichen in den Berufen Elektroniker für Betriebstechnik, für Energie-, Gebäude- und Automatisierungstechnik, für Geräte und Systeme und für Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Fachinformatiker, Mechatroniker und Kraftzfahrzeugmechatroniker.
Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor das Auswahlverfahren der Bundeswehr erfolgreich absolviert und die Ausbildungsbetriebe von ihrer Leistungsfähigkeit überzeugt. Nach Ausbildung und dem Dienst bei der Bundeswehr werden die Jugendlichen dann wieder in den Unternehmen eingesetzt werden können. Vorbereitet darauf werden sie während der Zeit in der Bundeswehr, in der sie zum Beispiel eine Meisterausbildung absolvieren können.
Auf einer Festveranstaltung im Haus des Handwerks überreichten die Vertreter der Bundeswehr und der Wirtschaft gemeinsam die Ausbildungsverträge und Übernahmegarantie. Die Festansprache hielt der Staatsminister im Sächsischen Staatsministerium für Kultus Steffen Flath. "Es ist ein Kreislauf, ein Kreislauf mit Perspektive und ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und Wirtschaft, die auf Kooperation im Wettbewerb um die besten Fachkräfte basiert", unterstrich Brigadegeneral Fugger, Standortältester der Bundeswehr in Leipzig.
