
Archivbeitrag | Newsletter 2019Lärmarme Produkte und Materialien per Web-App finden
Bohren, Hämmern, Schleifen ... in einigen Berufen geht es laut zu. Während Kunden den Lärm von Bauarbeiten in der Regel nur kurzfristig erdulden müssen, sind die ausführenden Fachhandwerker der Lärmkulisse regelmäßig ausgesetzt. Eine der Folgen: Lärmschwerhörigkeit ist eine der am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Deutschland. Doch unter häufiger oder permanenter Lärmbelastung kann nicht nur das Gehör, sondern auch das Herz-Kreislauf-System leiden. Lärmschutz am Arbeitsplatz ist deshalb ein wichtiger Aspekt der Arbeitssicherheit.
Geräuschbelastung am Arbeitsplatz in den Griff bekommen
Unternehmer und Angestellte sollten gemeinsam versuchen, den Krach am Arbeitsplatz in den Griff zu bekommen und Maßnahmen zum Lärmschutz zu ergreifen. Prinzipiell bieten die Berufsgenossenschaft oder die Unfallkasse Informationen und Unterstützung, wenn es um die Lärmvermeidung im beruflichen Umfeld geht.
Datenbank mit Lärmschutzprodukten und -materialien
Ein Weg zu Senkung der Geräuschbelastung, den die Experten regelmäßig aufzeigen, ist der Einsatz lärmgeminderter Werkzeuge, Materialien und Bauelemente. Um Unternehmen bei der Realisierung von derlei technischen Lärmschutzmaßnahmen zu unterstützen, hat das Institut für Arbeitsschutz (IFA) eine kostenfreie Web-App entwickelt. Über die Internetseite lsi.ifa.dguv.de können Informationen rund um die Beschaffung von geräuscharmen Werkzeugen sowie Einrichtungen zur Geräuschminderung abgerufen werden. Das erspart eigene Recherchearbeit.
Mit wenigen Klicks lassen sich Produkte und Werkzeuge sowie die Adresse der Hersteller oder Lieferanten herausfiltern. Die Datenbank enthält dabei keine Wertung der jeweiligen Produkte und erhebt auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Unter anderem sind Werkzeuge wie geräuscharme Hobelmesser, Sägeblätter und Trennscheiben, geräuschgeminderte Druckluftdüsen, lärmgeminderte Schleifscheiben, rückschlagfreie Kunststoffhämmer sowie Werkstoffe und Bauelemente aus den Bereichen Abschirmungen, Decken- und Wandsysteme, Körperschall- und Schwingungsisolierung, Schallabsorbierende Materialien, Schalldämm- und Entdröhnungswerkstoffe, Schalldämmende Türen und Fenster, Schalldämpfer, Schallschutzkapseln und -kabinen gelistet.
Mehr Informationen
www.gesetze-im-internet.de
Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch Lärm und Vibrationen (LärmVibrationsArbSchV)
Gefährdungsbeurteilung?
m den Gefährdungen durch Lärm wirksam zu begegnen, sind Arbeitgeber nach ArbSchG und LärmVibrationsArbSchV dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen. Damit können die Lärmbelastung am Arbeitsplatz fachkundig bewertet und Minderungsmaßnahmen abgeleitet werden.
Lärm-Apps?
Übrigens warnt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) vor sogenannten Lärm-Apps. Smartphones etc. seien für korrekte Lärm-Messungen nicht geeignet.