Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2018Karsten Kohl / Karosserie- und Fahrzeugbauermeister

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Die Begeisterung für Fahrzeuge ist mir scheinbar angeboren. Schon als Kleinkind hätte mich nach Aussage meiner Eltern alles fasziniert, was auch nur im Ansatz Räder besaß. Diese Faszination ist nie verloren gegangen, sondern hat sich eher noch gesteigert.

Im Kindergarten und in der Grundschule habe ich dann ständig gespielt, dass ich Automechaniker bin und meinen stattlichen Fuhrpark an Spielzeugautos repariert. Später musste es demzufolge beruflich unbedingt etwas mit Autos, Benzin und Motoren sein. Etwas anderes konnte ich mir kaum vorstellen.

Ich wusste in etwa, welche Leistungen gefragt waren und strengte mich in diesen Schulfächern besonders an. Mit Erfolg. Als ich in meinem ersten Bewerbungsgespräch gefragt wurde, für welchen der beiden freien Ausbildungsplätze als Kfz-Mechaniker und Karosseriebauer ich mich entscheiden würde, habe ich spontan auf meinen Bauch gehört.
 

Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?

Dass die Arbeit enorm abwechslungsreich ist. Selten verläuft etwas nach Schema F, weil jeder Schaden anders ist. Jede Instandsetzung ist eine neue Herausforderung.

Manchmal ist es fast schade, dass Fahrzeuge nicht repariert werden, weil es sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt. Je größer der Schaden, desto größer ist schließlich die Herausforderung und umso größer ist mein Ehrgeiz und gleichzeitig die Genugtuung, wenn das Fahrzeug am Ende wieder wie neu aussieht.

Warum haben Sie sich für die Ausbildung zum Handwerksmeister entschieden?

Mit dem Gesellenbrief in der Tasche habe ich in der Werkstatt Berufserfahrungen gesammelt und schrittweise mehr Verantwortung übernommen. Dann hat mich nach einigen Jahren schlicht der Ehrgeiz gepackt.

Ich musste mir beweisen, dass ich mir sämtliches fachliche und betriebswirtschaftliche Wissen aneignen kann, um Führungsaufgaben zu übernehmen und mit den Zusatzfähigkeiten in neue Gehaltsregionen vorzustoßen. Außerdem war es eine ermutigende Vorstellung, das eigene Wissen und die eigenen handwerklichen Fähigkeiten an Lehrlinge weiterzuvermitteln und in ihnen dieselbe Begeisterung für Fahrzeugtechnik zu wecken, wie ich sie verspüre.
 

Was hat Ihnen die Meisterschule gebracht?

Ich konnte meinen beruflichen Horizont deutlich erweitern, kann beispielsweise Schäden noch besser einschätzen und besser gegenüber Kunden und Fachkollegen argumentieren. Auch die Kontakte zu anderen Meisterschülern möchte ich nicht missen. Insgesamt ist es ein gutes Gefühl, diese Herausforderung im wahrsten Sinne des Wortes gemeistert zu haben.

Meister 2018
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