Puzzle, Mangel
Willi Heidelbach / pixelio.de

Archivbeitrag | Newsletter 2013Jedes dritte Unternehmen hat Probleme bei der Fachkräftebeschaffung

35 Prozent der Unternehmen in Deutschland haben derzeit Schwierigkeiten, ihre offenen Stellen zu besetzen. Das ergibt die Studie "Fachkräftemangel 2013" des Personaldienstleisters ManpowerGroup für die in Deutschland 1.007 Unternehmen befragt wurden. Besonders schwierig seien Handwerker,  Ingenieure und Experten für das Rechnungs- und Finanzwesen zu finden.

Der Anteil von 35 Prozent der Unternehmen in Deutschland, die offene Stellen nicht besetzen können, entspricht dabei dem weltweiten Durchschnitt. Während sich der Trend in Deutschland leicht rückläufig zeigt (Vorjahr: 42 Prozent), nimmt der Fachkräftemangel global gesehen zu.

Aber auch wenn die Entwicklung in Deutschland leicht positiv scheint, kann von Entwarnung keine Rede sein. Das zeigt ein Blick in die verschiedenen Branchen, die sich im Vergleich zum Vorjahr unterschiedlich entwickelt haben: Besonders dringend gebraucht werden in der Bundesrepublik nach wie vor Facharbeiter aus handwerklichen Bereichen und Ingenieure. Sie belegen erneut die beiden vorderen Plätze im Ranking der am schwierigsten zu findenden Spezialisten.

Mehr als 50 Prozent der offenen Stellen in Betrieben bis 50 Mitarbeitern

Zieht man noch eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hinzu, sieht die Lage besonders für Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern kompliziert aus. Hier werden mehr als 50 Prozent aller offenen Stellen angeboten und die Stellenbesetzungsprozesse bleiben häufiger ohne Erfolg – unter anderem weil es deutlich weniger Bewerber pro Stelle als in großen Unternehmen gibt.

Überregionale Personalsuche und Mitarbeiterbindung als Stellschrauben

Kleine Betriebe, die mehr Erfolg bei der Personalsuche haben möchten, sollten darüber nachdenken, Inserate für offene Stellen stärker überregional zu verbreiten, beispielsweise über Online-Stellenbörsen. Auch ein vermehrter Kontakt zur Arbeitsagentur erscheint erfolgversprechend. So könne eine breitere Öffentlichkeit und damit eine höhere Zahl an Bewerbern erreicht werden.

Nicht zuletzt ist die Mitarbeiterbindung eine Stellschraube, an der kleine Betriebe drehen können. "Gerade weil das Budget in kleinen Betrieben häufig eingeschränkter ist als in großen, können gute Arbeitsbedingungen – beispielsweise durch eine leichte Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder die Möglichkeiten eigenverantwortlichen Arbeitens – ein zentrales Argument im Wettbewerb um geeignete neue Mitarbeiter sein", schreiben die IAB-Forscher.

Ranking der am schwierigsten zu besetzenden Positionen 2013

  1. Handwerker / Facharbeiter
  2. Ingenieure
  3. Personal für Rechnungs- und Finanzwesen
  4. Vertriebsmitarbeiter
  5. Mitarbeiter im Kundenservice und Support
  6. Techniker
  7. Personal für Verwaltung / Assistenz
  8. Ärzte und medizinische Fachangestellte
  9. IT-Fachkräfte
  10. Fahrer

Die komplette Studie "Fachkräftemangel 2013" kann unter www.manpower.de heruntergeladen werden. Die IAB-Studie steht als Kurzfassung auf www.iab.de bereit.