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Handwerkskonjunktur im Regierungsbezirk erreicht Tiefstand

Vizepräsident der Handwerkskammer Roland Thier fordert: Handwerk braucht unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen

27. Mai 1999 | Die Ergebnisse der Frühjahrskonjunkturanalyse der Handwerkskammer zu Leipzig belegen, dass sich im ersten Halbjahr 1999 die konjunkturelle Lage des Handwerks erneut verschlechtert hat. Sie hat einen neuen Tiefpunkt erreicht.
 

Geschäftslage

Von den 11.735 Handwerksbetrieben des Regierungsbezirkes sind mehr als ein Drittel (37 Prozent) mit ihrer Geschäftslage unzufrieden - das sind fünf Prozent mehr als vor einem halben Jahr - lediglich 16 Prozent der Betriebe schätzen ihre Lage als gut ein. Stark geprägt wird das Bild durch das Bauhaupt- und die Baunebengewerbe. 43 Prozent der Betriebe der Baunebengewerbe beklagen eine schlechte Geschäftslage. Neben der insgesamt zurückhaltenden Investitionstätigkeit liegt die Ursache vor allem im starken Rückgang des privaten Wohnungsbaus. Die Hoffnung, dass sich die Lage des zulieferorientierten Metallgewerbes positiv entwickelt, hat sich nicht erfüllt. Auch in diesem Bereich schätzt ein Drittel (34 Prozent) der Unternehmen die Geschäftslage als schlecht ein.

Dramatisch ist die Situation der Nahrungsmittelhandwerke und der Dienstleistungsgewerbe. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (44 Prozent) beklagen nach wie vor eine schlechte wirtschaftliche Lage. Ursachen sind der Druck aus dem Discountsektor, rückläufige Verbrauchszahlen beziehungsweise eine mangelnde Dienstleistungsakzeptanz infolge der schwachen Einkommensentwicklung beziehungsweise Auswirkungen der Gesundheitsstrukturreform (Augenoptiker, Zahntechniker). Allein im Kfz-Gewerbe halten sich die positiven (22 Prozent) und negativen (26 Prozent) Einschätzungen der Geschäftslage annähernd die Waage.
 

Erwartungen

Zwei Fünftel der Unternehmen (38 Prozent) erwarten eine weitere Verschlechterung ihrer Lage - nur 15 Prozent rechnen mit einer Besserung. "Die aktuelle Lage und die politischen Schnellschüsse der letzten sechs Monate wie Ökosteuer und Regelungen zum 630-DM-Jobs verunsichern die Unternehmen", resümiert Vizepräsident Roland Thier.
 

Beschäftigung

Trotz der unbefriedigenden wirtschaftlichen Lage gelang es dennoch, die Beschäftigtenzahl mit durchschnittlich 10,9 Mitarbeitern (11,0 im Herbst 1998) einschließlich Inhaber nahezu zu halten. Zwölf Prozent der Unternehmen nahmen Neueinstellungen vor ein Drittel baute Personal ab. In dieser Entwicklung widerspiegelt sich neben der schwachen Konjunktur und der Verunsicherung auch die Aufhebung der Flexibilisierungen im Arbeitsrecht.
 

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand ist in fast jedem zweiten Betrieb gesunken, lediglich zehn Prozent konnten einen Auftragszuwachs verzeichnen. Die durchschnittliche Auftragsreichweite im Bauhaupt-, Bauneben- und Metallgewerbe beträgt 5,8 Wochen. Diese Planungsunsicherheit ist eine Ursache für die fehlende Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
 

Umsatz, Verkaufspreise, Investitionen

Jeder zweite Betrieb verzeichnete im vergangenen Halbjahr Umsatzrückgänge - damit einher gehen rückläufige Preisentwicklungen in 46 Prozent der Betriebe, die aus dem starken Wettbewerb, dem teilweisen Überbestand an Betrieben und dem damit einhergehenden Verdrängungswettbwerb auf dem Markt erwachsen. Die Folge sind ausbleibende Investitionen, die zukünftig zu einer Verschlechterung der Betriebssubstanz führen werden.
 

Ausbildung

Trotz der wirtschaftlichen Probleme engagiert sich das Handwerk in der Ausbildung. Im Jahr 1998 wurden von den Handwerksbetrieben des Regierungsbezirkes Leipzig 2.881 Lehrverhältnisse abgeschlossen. Per 15. Mai 1999 sind 322 Lehrverträge in der Handwerkskammer zu Leipzig registriert, das sind 31 mehr als zum Zeitpunkt des Vorjahres.

"Die Handwerksbetriebe stellen sich ihrer Verantwortung für den Berufsnachwuchs, aber sie können nicht über den Schatten der wirtschaftlichen Probleme springen. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen statt einer Ausbildungsplatzabgabe", betont Vizepräsident Roland Thier.

Pressemitteilung vom 27. Mai 1999

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