Handwerk unternimmt große Anstrengungen zur Entlastung des Lehrstellenmarktes
10. August 1998 | Trotz der wirtschaftlich schwierigen Situation ist es dem Handwerk im Regierungsbezirk Leipzig gelungen, das hohe Niveau der Zahl der bereitgestellten Lehrstellen zu halten. Im Ausbildungsjahr 1997/1998 haben 3.393 Jugendliche eine Lehre in einem Handwerksberuf begonnen.
Für das kommende Ausbildungsjahr konnten bis zum 31. Juli trotz der schwierigen konjunkturellen Lage der Handwerksunternehmen bisher mehr als 1.400 Lehrverträge in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer zu Leipzig eingetragen werden.
Die Anstrengungen sind darauf gerichtet, das Vorjahresergebnis zu erreichen. Die Bemühungen und die Unterstützung der Betriebe durch die Handwerkskammer gehen dabei in zwei Richtungen - Unternehmen und Schüler. Vor allem Betriebe, die ausbildungsberechtigt sind aber bisher nicht ausbilden, sollen für die Schaffung von Lehrstellen sensibilsieren werden. Hier liegt das größte Lehrstellenpotential, denn die ausbildenden Unternehmen sind in den vergangenen Jahren oft bis an ihre Grenzen gegangen.
Ausbildungshindernisse und Probleme zu erkennen und gezielte Unterstützung anzubieten ist Aufgabe der Ausbildungsberater und der Ausbildungsplatzentwickler der Handwerkskammer zu Leipzig. Sie besuchen die Unternehmen und beraten entsprechend den spezifischen betrieblichen Gegebenheiten zu Ausbildungsmöglichkeiten. Die Erfolge des vergangenen Jahres waren überzeugend. 1997 wurden 858 Handwerksunternehmen besucht, das Ergebnis waren 441 Lehrverträge.
Zurückzuführen ist die gute Bilanz auch auf die besondere Förderung der Erstausbilder und Existenzgründer durch den Freistaat Sachsen. Immer wieder jedoch beklagen die Unternehmen, dass die Leistungen der Schulabgänger und ihre Berufsvorstellungen nicht mit den hohen Anforderungen, die an eine Ausbildung im Handwerk gestellt werden, übereinstimmen. Deshalb werden wir unser Infomobil wieder verstärkt an den Mittelschulen im Regierungsbezirk Leipzig einsetzen, um die Schüler in ihrem Berufsfindungsprozess zu unterstützen.
Die Berufsausbildung im Handwerk sowie die Entwicklungsmöglichkeiten in einem Handwerksberuf darstellen
Besonders an die Schüler der neunten und zehnten Klassen, die sich in der Berufsorientierungsphase befinden, öffnet das Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig am 12. September seine Türen. In den Werkstätten kann man direkt mit Lehrlingen aus rund 20 Berufen ins Gespräch kommen, erhält von den Ausbildungsberatern und Vertretern von Handwerksbetrieben manchen guten Tip und manch handwerkliche Tätigkeit kann selbst ausprobiert werden.
