
Handwerk: offen für alle
Ausländische Jugendliche erlernen in Sachsen Handwerksberufe
15. September 2000 | Ihre Lehrverträge unterscheiden sich in einem kleinen Punkt entscheidend von anderen: in der Spalte "Staatsangehörigkeit" steht "Russisch" oder "Italienisch" oder "Ungarisch". Aleksej aus Russland, Szabolcs aus Ungarn und Daniel aus Italien haben aber auch eine Gemeinsamkeit: sie lernen im Regierungsbezirk Leipzig einen Handwerksberuf.
Szabolcs lässt sich von Thilo Fortagne zum Radio- und Fernsehtechniker ausbilden. Der Informationstechnikermeister nennt ihn locker "Szabi". Der Ungar lebt mit seiner Familie schon seit 1985 in Leipzig, eine Lehre in Ungarn kam für ihn deshalb nicht in Frage. Schon sein berufsvorbereitendes Jahr hat er bei Fortagne absolviert. Für den spielt die Ungarische Staatsangehörigkeit keine Rolle, denn "Szabi ist einfach gut".
Wenn ein ausländischer Jugendlicher in Deutschland lernen will, braucht er eine Aufenthalts- und eine Arbeitsgenehmigung. Damit und den üblichen Bewerbungsunterlagen macht er sich, wie jeder Deutsche auch, auf die Suche nach einem Ausbilder. Noch unkomplizierter ist das für Jugendliche aus EU-Mitgliedsstaaten. Die können sich sofort bei Ausbildungsbetrieben bewerben.