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Sven Schneider / aboutpixel.de

Archivbeitrag | Newsletter 2012EU-Studie: Unternehmensbesteuerung in Deutschland besonders hoch und kompliziert

Die Steuerbelastung von Unternehmen in Deutschland ist eine der höchsten im EU-Vergleich. Nur in sechs von insgesamt 27 EU-Staaten ist die greift der Staat den Unternehmen noch tiefer in die Tasche.

Dies belegt eine von der Stiftung Familienunter­nehmen beauftragte Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Das ZEW hat dabei die effektiven Steuerbelastungen von Unternehmen über einen Zeitraum von zehn Jahren simuliert.

Besonders kompliziert: steuerliche Behandlung grenzüberschreitender Geschäfte

Auch nach der Unternehmenssteuerreform im Jahr 2008 bestehe laut der Studie noch immer ein hoher Reformbedarf, da die gegenwärtige Steuerpolitik die zentralen Anforderungen an die Unternehmensbesteuerung nicht erfülle. Dazu zählen zum Beispiel Entscheidungsneutralität und Einfachheit der Besteuerung sowie die Stärkung der Standortattraktivität.

Im Rahmen der Studie wurden auch Unternehmensvertreter, Steuerberater und Vertreter der Finanzverwaltung befragt, um zentrale Problemfelder des deutschen Unternehmenssteuersystems zu identifizieren. Das Ergebnis: Besonders kompliziert und damit reformbedürftig sind die steuerliche Behandlung grenzüberschreitender Geschäfte, die Besteuerung von Personengesellschaften, die so genannte Zinsschranke (die Beschränkung der Abzugsfähigkeit von Schuldzinsen nach sehr komplexen Regeln), und die Erbschaftsteuer.

Die komplette Studie kann auf der Internetseite der Stiftung Familienunternehmen heruntergeladen werden.

Ranking der 27 EU-Staaten im Hinblick auf ihre effektive Steuerbelastung

Ranking der 27 EU-Staaten im Hinblick auf ihre effektive Steuerbelastung. Grafik: Stiftung Familienunternehmen
Stiftung Familienunternehmen