
Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 06/2017Eine Erfolgsgeschichte mit Vorbildfunktion
Ein Porträt von Andrea Wolter.
Das Familienunternehmen Mayr & Wilhelm GmbH & Co. KG feiert in Grimma sein 125-jähriges Bestehen Von der Kupferschmiede zur industriellen Fertigung von Wärmetauschern mit internationalem Ansehen.
Das Familienunternehmen wurde am 4 Juni 1892 als Ernst Mayr‘s Kupferschmiede gegründet und wird seit 2003 vom Urenkel des Gründers, Alexander Wilhelm, in vierter Generation geführt. Heute firmiert das Unternehmen als Mayr & Wilhelm GmbH & Co. KG und hat sich inzwischen von der Kupferschmiede zum Spezialisten für Rohrbündel-Wärmeübertrager mit internationalem Ansehen gewandelt. Die im Unternehmen gefertigten Apparate werden in den Raffinerien und vielen chemischen Werken Europas eingesetzt.
Stets auf Nachhaltigkeit gesetzt
Im Zuge der Wiedervereinigung und der Ansiedlung von Dow in Leuna, einem der heutigen Hauptauftraggeber, wurde 1996 die Niederlassung in Grimma gegründet. Hier fand das Unternehmen auch die benötigten gut ausgebildeten Handwerker. Von Anfang an wurde der Standort Grimma kontinuierlich ausgebaut. „Während andere Unternehmen zerschlagen wurden und viele Finanzinvestoren nur an kurzfristigen Erträgen interessiert waren, hat das Familienunternehmen stets auf Nachhaltigkeit mit langfristigem Horizont gesetzt“, berichtet Geschäftsführer Alexander Wilhelm. Zu Beginn arbeiteten in Grimma nur sechs Mitarbeiter, doch in jedem Jahr wurden es mehr. Heute sind es 60 und damit bereits mehr als im Stammhaus in Hamburg. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen über 100 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über zehn Millionen Euro pro Jahr. „Durch Erfahrung, Kompetenz und Zuverlässigkeit hat sich unser Unternehmen einen hervorragenden Ruf erarbeitet“, sagt Alexander Wilhelm. Das Unternehmen hat stets in neue Maschinentechnik investiert und verfügt besonders in der Schweißtechnik über gefragte Fertigungsverfahren. Eine RES-Bandplattierungsanlage, Doppeldraht-UP-Anlagen und 14 WIG-Orbitalschweißautomaten sind nur einige der Besonderheiten. Stückgewichte von bis 80 Tonnen sind bei Durchmessern der Apparate von bis zu 4 Metern und Längen bis 25 Meter üblich.
Kompetenz und Zuverlässigkeit
„Wir bieten unseren Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze und bilden seit Anfang an Lehrlinge aus, um unseren Bedarf an Fachkräften dauerhaft zu decken“, führt Alexander Wilhelm aus. Auch in der Belegschaft widerspiegelt sich Familientradition. Von manchem Lehrling hat bereits der Großvater und Vater im Unternehmen gearbeitet. Auszubildende werden gesucht. „Der Beruf des Anlagenmechanikers für Behälter- und Apparatebau ist bei den Jugendlichen wenig bekannt. Wir würden in diesem Jahr gern fünf Azubis einstellen, bisher haben wir zwei Ausbildungsplätze besetzt“, sagt der Firmenchef. Nach dem Geheimnis der 125-jährigen Erfolgsgeschichte des Unternehmens befragt, hat Alexander Wilhelm sofort eine Antwort parat: „Wir vereinen die Kompetenz eines Spezialisten mit der Zuverlässigkeit eines Familienunternehmens.“
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Unternehmen im Fokus
Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.
Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 06/2017 erschienen.