Der ungewöhnliche Lebensweg eines Geigenbauers
Handwerkskammer zu Leipzig

Der ungewöhnliche Lebensweg eines Geigenbauers

Existenzgründer Jürgen Manthey entschied sich ganz bewusst für Leipzig

7. Mai 2004 | "Neue Geigen haben ein schlechtes Ansehen bei Musikern. Das Ideal sind eben alte Geigen - sowohl klanglich als auch handwerklich", erklärt Jürgen Manthey seine Geschäftsidee. Er baut Instrumente, die aussehen und klingen als seien sie alt, aber zu einem günstigen Preis. Bereits ab 8.000 Euro gibt es neue "alte" Geigen - die unterste Preisgrenze für solch ein handgefertigtes Instrument.

Nach bestandener Meisterausbildung machte sich Jürgen Manthey im Herbst 2003 als Ich-AG selbstständig - noch in Hannover, aber dort wollte er nicht bleiben: "Die Stadt gefiel mir nicht, sie ist nicht gemütlich. Ganz im Gegensatz zu Leipzig: Hier herrscht ein tolles Flair", meint Manthey. Dass Leipzig eine internationale Musikstadt ist und attraktives sowie preiswertes Wohnen ermöglicht, bekräftigte seinen Entschluss, sich hier eine Existenz aufzubauen. Seit Ende März hat Manthey seine Zelte im Musikerviertel aufgeschlagen, seit Anfang April ist er offiziell in die Handwerksrolle der Handwerkskammer zu Leipzig eingetragen. In seiner Werkstatt in der Beethovenstraße baut er nun Geigen, "die so gut klingen wie eine Stradivari", und nach eigener Aussage "das Lebensgefühl des alten Italien zurückholen."

Neben Geigen gehören zu Jürgen Mantheys Repertoire auch Bratschen und Celli - insgesamt hat er bisher 70 Instrumente gefertigt. Sein erstes Stück entstand während seiner zweijährigen Lehrzeit in Hamburg. Mit damals 30 Jahren entschied sich Manthey 1994 dafür, die Geigenbaukunst zu erlernen. Damit erfüllte er sich einen lang gehegten Traum. Schon in frühester Kindheit entdeckte der gebürtige Schwarzwälder seine Leidenschaft für die Geige und erlernte ihr Spiel. Aber obwohl ihn der Geigenbau bereits damals reizte, entschied sich Manthey nach dem Abitur dennoch anders: Er nahm ein Studium der Geologie auf - seine zweite Leidenschaft. "Die Uni war aber überhaupt nicht mein Ding", so Manthey. "Nach getaner Arbeit hielt ich kein greifbares Produkt in den Händen. Das fehlte mir." Daher kam es ihm sehr gelegen, als ihm ein guter Freund - ein Geigenbauer - eine Lehrstelle anbot. Manthey nahm das Angebot an und beendete sein Studium kurz vor der Doktorarbeit.

Dass Geigenbauer Manthey sein Handwerk versteht, zeigen zwei Prämierungen, die er bereits erlangt hat: Sowohl der Jakob-Stainer-Preis für die beste Kombination von Klang und Bau als auch ein Preis der British Violin Making Association bescheinigen dem 39-Jährigen, dass seine Neubauten überzeugen.

Pressemitteilung vom 7. Mai 2004

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