Broschüre mit Datenschutztipps für juristische Laien

Kaum ein Thema erregte in den vergangenen Wochen so viel Aufmerksamkeit wie die seit 25. Mai geltende Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO). Was für die Bürger in Zeiten der Digitalisierung mehr Hoheit über die eigenen Daten verspricht, beschert Betrieben vor allem zusätzliche Dokumentationsarbeit, selbst wenn sie bisher schon datenschutzkonform gearbeitet haben. Dazu kommt noch die Ungewissheit, ob man nicht irgendwo einen Fehler gemacht hat, der einem gierigen Anwalt auffallen könnte.
 

Kontinuierlich Zeit in Datenschutz investieren

Weil der Datenschutz durch die DSGVO wieder einmal stark in den öffentlichen Fokus gerückt ist, müssen Handwerker – trotz voller Auftragsbücher und stressigem Tagesgeschäft – dem Thema kontinuierlich Zeit widmen. Kunden und Geschäftspartner reagieren bei Datenschutznachlässigkeiten schließlich mitunter sehr sensibel, Verstöße können empfindliche finanzielle Folgen haben.
 

Kostenfreie Broschüre mit Praxisbeispielen

Die Handwerkskammer zu Leipzig und die Stiftung Datenschutz haben deshalb eine unter DSGVO-Gesichtspunkten überarbeitete Ausgabe der Broschüre "Datenschutz im Betrieb. Eine Handreichung für Beschäftigte." publiziert.

Sie soll Mitarbeiter auf Datenschutzaspekte hinweisen und somit fördern, dass Unternehmen gesetzeskonform agieren. Die Publikation behandelt – ohne juristische Fachsprache – lebensnahe Praxisbeispiele anhand derer sichtbar wird, dass nicht zwangsläufig alle Rechtsvorschriften exakt bekannt sein müssen, sondern eine grundlegende Sensibilität bereits hilfreich ist, um Datenschutzprobleme zu erkennen.

Download und weitere Informationen

Datenschutz im Betrieb.
Eine Handreichung für Beschäftigte.
 

Die Handwerkskammer zu Leipzig steht ihren Mitgliedern beim Datenschutz mit kostenlosen Beratungsangeboten zur Seite. Um die bürokratischen Klippen des neuen Datenschutzregelwerkes zu umschiffen, gibt es unter www.hwk-leipzig.de/dsgvo Mustervorlagen und Checklisten, die Betriebe auf ihre jeweilige betriebliche Situation anpassen können.
 

Mit Blick auf die DSGVO bleibt zu hoffen, dass sich Kontrolleure auf die großen Akteure im Bereich Datensammlung und -analyse konzentrieren und nicht die kleinen und mittelständischen Handwerksbetriebe im Visier stehen. Zudem fordert die Handwerksorganisation eine KMU-freundliche Lösung der Abmahnproblematik. "Es ist richtig, insbesondere kleine Betriebe vor den Risiken missbräuchlicher Abmahnungen zu schützen. [...] Formale Kleinigkeiten dürfen jetzt nicht zur bitteren Kostenfalle werden", kommentiert Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.