
Archivbeitrag | Newsletter 2012Bitte nicht stören! Tipps zum Umgang mit Arbeitsunterbrechungen und Multitasking
Mehrere Dinge am Arbeitsplatz gleichzeitig erledigen zu können, gilt für viele als Zeichen besonders guter Fähigkeiten im Beruf. Doch das sogenannte "Multitasking" schadet manchem Beschäftigten und Unternehmen mehr als es nützt.
Tipps zum Umgang mit Arbeitsunterbrechungen und Multitasking gibt die Broschüre "Bitte nicht stören!" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Auf 40 Seiten bietet sie praktische Hinweise, was Unternehmen und Beschäftigte tun können, um die Arbeit stress- und störungsfreier bewältigen zu können.
Die Broschüre steht zum Download unter www.baua.de/de/Publikationen bereit.
Die beste Störung ist die, die gar nicht erst stattfindet
Wer von konzentrierter Arbeit abgelenkt wird, braucht nach einer Unterbrechung Zeit, um wieder auf dem Stand vor der Unterbrechung weiterarbeiten zu können. Das verlängert nicht nur die Bearbeitungszeit einer Aufgabe unnötig. Auch die Arbeitsergebnisse sind schlechter. Forscher der Universität Michigan haben sogar herausgefunden, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns um bis 40 Prozent einbricht, wenn parallel statt nacheinander gearbeitet wird.
Am schlechtesten ist es, wenn die Arbeitenden versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen. Hier hat die Forschung gezeigt, dass mit Multitasking weder Zeit noch Aufwand gespart wird. Wer es dennoch so machen muss, dem empfiehlt die Broschüre eine ruhige Arbeitsweise und eine Orientierung an persönlichen Erfahrungen bei der Arbeit.
Broschüre hilft, Arbeitsabläufe zu hinterfragen
Doch auch die Kollegen und Vorgesetzten können einiges tun: Meist wollen sie nur "mal eben" etwas fragen oder besprechen und meinen es nicht böse. Ein freundliches Gespräch kann dabei helfen, ihnen bewusst zu machen, wie störend das sein kann. Ein weiterer Grund für Unterbrechungen kann sein, dass zuvor Absprachen in Teamrunden oder zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem unvollständig oder missverständlich gewesen sind. Hier rät die Broschüre zu klärenden Gesprächen darüber, wie genau Absprachen im Team sein sollten.