Appell an junge Unternehmen zur Schaffung von Ausbildungsplätzen
Mit einer Briefaktion wendet sich die Handwerkskammer an rund 800 Betriebe
1. Juli 1999 | Die Handwerkskammer unternimmt auch in diesem Jahr große Anstrengungen, in den Handwerksbetrieben zusätzliche Lehrstellen zu akquirieren. So hat die Kammer in diesen Tagen rund 800 Unternehmen angeschrieben, die in den letzten zwei Jahren gegründet wurden, mit der Bitte, über die Schaffung einer Lehrstelle in ihrem Unternehmen nachzudenken.
"Viele dieser Unternehmen haben bisher noch nicht ausgebildet. Das ist verständlich, da die jungen Unternehmer gerade in der ersten Zeit, vor einer Vielzahl von Problemen stehen, um sich am Markt zu positionieren. Doch die angespannte Situation auf dem Ausbildungsmarkt fordert auch von den jungen Unternehmen, sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen", begründet Sigrid Zimmermann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer zu Leipzig, die Aktion.
Die Handwerkskammer bietet besonders den Unternehmen, die bisher noch nicht ausgebildet haben, Unterstützung und Begleitung durch die Ausbildungsberater an. Sie beraten die Unternehmen zur inhaltlichen und formellen Gestaltung der Ausbildungsverhältnisse ebenso wie zu Fördermittelprogrammen. Die Handwerkskammer weist die Unternehmen besonders darauf hin, dass der Freistaat Sachsen in diesem Jahr Erstausbilder und Existenzgründer mit einem nichtrückzahlbaren Zuschuss von 3.000 DM für jeden eingestellten Lehrling fördert.
Mit dem Schreiben erhalten die Handwerksbetriebe auch eine vom Sächsischen Handwerkstag erstellte Diskette "Wichtige Informationen und Leitfäden zur Ausbildung im Handwerk". Sie ist als Unterstützung, Ratgeber und Nachschlagemedium gedacht. Gegliedert ist die Diskette in die Bereiche gesetzliche Grundlagen, Verträge, Ausbildungsberechtigung und Ausbildungsberatung. Dabei reicht das Stichwortverzeichnis von A wie Abmahnung über B wie Berufsausbildungsvertrag, F wie Förderprogramme, R wie Rechtsvorschriften bis Z wie Zeugnis. Umfangreiche Checklisten geben den Ausbildungsbetrieben eine Orientierung für alle Fragen und mögliche Probleme vor und während der Lehrzeit. Außerdem enthält sie alle wichtigen Ansprechpartner in Fragen handwerklicher Ausbildung.
"Perspektivisch kann nur durch eine hohe Ausbildungsbereitschaft der fachliche Nachwuchs für das Handwerk gesichert werden. Die Ausbildung im eigenen Unternehmen ist daher ein Garant für den Fortbestand des Wirtschaftsbereiches Handwerk und für die Erfüllung der mit dem Handwerk verknüpften Ansprüche an Qualität und Leistung", appelliert der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Joachim Dirschka an die Unternehmen.
