Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter in Nordsachsen

Das Projekt »Ausbildungsbotschafter« zeigt die Vielfalt der Ausbildungswege und fördert die Nachwuchssicherung für das Handwerk. Das Format funktioniert vor allem durch Kommunikation auf Augenhöhe. Junge Ausbildungsbotschafter und -botschafterinnen reden vor Schulklassen und bei Berufsorientierungsmessen über die Leidenschaft für ihren Beruf.

Ausbildungsbotschafter hält eine Visitenkarte in die Kamera.
Handwerkskammer zu Leipzig (Montage)

Jessica Rohrbach | Ausbildungsbotschafterin
Schilder- und Lichtreklameherstellerin




Ausbildungsbotschafterin Jessica Rohrbach. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer

»Ich will am Ende des Tages sehen, was ich erschaffen habe.«

»Nach dem Abschluss der Regelschule habe ich eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin gemacht und damit auch die Fachhochschulreife erworben. Kurz habe ich überlegt, ein Studium zu beginnen, mich dann aber für eine Ausbildung zur Schilder- und Lichtreklameherstellerin entschieden. Ich habe das Handwerk gewählt, da ich schon immer mit meinen Händen arbeiten wollte und um am Ende des Tages zu sehen, was ich erschaffen habe. Nach dreijähriger Lehrzeit hatte ich den Gesellenbrief in der Hand.

Aber dabei soll es perspektivisch nicht bleiben. Genauso wie meine familiären Vorbilder – Opa und Vater – strebe ich den Meistertitel an. Vielleicht werde ich später selbst ein Unternehmen gründen, oder auch nicht, auf jeden Fall möchte ich mit Auszubildenden arbeiten.

Mein Beruf wird unterteilt in zwei verschiedene Schwerpunkte: 1. Applikation/Grafik/Druck und 2. Technik/Montage/Werbeelektronik. Da der Beruf so umfangreich ist, dass die Betriebe nicht alles abdecken können, legt der Betrieb fest, welchen Schwerpunkt er ausbildet.

Schilder- und Lichtreklamehersteller arbeiten tagtäglich mit verschiedenen Folienarten. Wir beschriften vielseitige Untergründe wie zum Beispiel: Textilien, Autos, Glas, Kunststoff und vieles mehr. Für den Beruf Schilder- und Lichtreklamehersteller sollte man Kreativität, handwerkliches Geschick und Verständnis für Design und Technik mitbringen.

Als Ausbildungsbotschafterin möchte ich den jungen Leuten das Arbeiten im Handwerk näherbringen, dazu begeistern und jemand sein, zudem man aufblickt. Gerade für Frauen im Handwerk. Zusätzlich wollen wir Gesellinnen und Gesellen Perspektiven aufzeigen, welche Türen nach der Ausbildung noch offenstehen.«

Ausbildungsbotschafterin Jessica Rohrbach. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer


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Vincent Jahn | Ausbildungsbotschafter
Elektroniker


Ausbildungsbotschafter Vincent Jahn. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer

»Handwerk bietet große Chancen für jeden einzelnen.«

»Nach dem Abitur stand ich vor der Wahl: Ausbildung oder Studium. Bewusst entschied ich mich damals für die duale Ausbildung in einem Handwerksberuf. Ich selbst bin eher praktisch veranlagt und arbeite sehr gern mit meinen eigenen Händen. Zudem empfinde ich große Freude dabei, selbst Neues zu schaffen. Im Handwerk finde ich genau das.

Zudem ist es wichtig, die grundlegenden Prinzipien zu verstehen, um komplexere Probleme zu lösen. Die Energiewende lässt sich eben nur wirklich nachhaltig umsetzen, wenn man versteht wie Heizungen, Elektrik, Mobilität und Energiegewinnung grundlegend funktionieren.

Abgesehen davon braucht es qualifizierte Fachkräfte, welche die theoretischen Lösungen auch tatsächlich in der Praxis anwenden.

Die Energiewende lässt sich eben nur wirklich nachhaltig umsetzen, wenn man versteht wie Heizungen, Elektrik, Mobilität und Energiegewinnung grundlegend funktionieren. Abgesehen davon braucht es qualifizierte Fachkräfte, welche die theoretischen Lösungen auch tatsächlich in der Praxis anwenden.

Um das zu gewährleisten sind wichtige Soft-Skills von Nöten, um die komplexen Probleme von morgen zu bewältigen. Auch diese kann man im Handwerk erlernen. Ein erster persönlicher Schritt für mich ist der Meistertitel, welchen ich aller Voraussicht nach nächstes Jahr erreichen werde.

Ich bin zutiefst überzeugt vom Handwerk. Es bietet große Chancen, für jeden einzelnen. Ich empfehle daher allen, sich zumindest einmal mit der Möglichkeit einer handwerklichen Ausbildung zu befassen. Schaut rein, probiert es aus und entscheidet dann. Wir brauchen kluge und leidenschaftliche Köpfe, um gemeinsam an einer besseren Zukunft zu feilen.«

Ausbildungsbotschafter Vincent Jahn. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer


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Jana Rehde | Ausbildungsbotschafterin
Steinmetzin und Steinbildhauerin


Ausbildungsbotschafterin Jana Rehde. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer

»Ich will zeigen, dass Handwerk nicht nur Männersache ist.«

»Für mich war nicht von Anfang an klar, dass ich Handwerkerin werde. Nach dem Abi war mein erster Gedanke: ich muss jetzt studieren. Das tat ich dann auch. Jedoch hat mich die rein theoretische Arbeit nicht erfüllt. Ich suchte nach Alternativen. Meine Begeisterung für historische Gebäude und die teils kunstvoll verzierten Bauteile brachte mich auf den Beruf Steinmetz und Steinbildhauer.

Als Steinmetze arbeiten wir mit Naturstein und nutzen diesen, um Bauwerke, Fassaden und Denkmäler zu restaurieren; versetzen ihn beispielsweise als Treppen, Böden, Fensterbänke und Küchenarbeitsplatten. Außerdem erschaffen oder erhalten wir von Grabsteinen und Bildhauerarbeiten. Kurz gesagt: Wir bewahren die Geschichte und verewigen die Liebe.

Was mir besonders an meinem Handwerk gefällt? Wir schaffen Bleibendes! Was ich tue, ist für die Ewigkeit. Keine Baustelle ist wie die andere, jeder Stein und jedes daraus entstandene Stück sind einzigartig. Am Tagesende kann ich zurückblicken, sehe was ich mit meinen Händen geschafft habe und kann stolz sein.

Um Steinmetz zu werden, sollte man viel Geduld mitbringen, außerdem wichtig Feinmotorik, Genauigkeit und natürlich Teamfähigkeit. Die nötige Kraft kommt dann von ganz allein. Aber das Allerwichtigste ist der Spaß an der Arbeit, der Spaß am Handwerk.

Die nächsten Jahre möchte ich als Gesellin arbeiten und Erfahrungen sammeln. Ob ich den Meister mache oder vielleicht die Bildhauerschule besuchen werde, ist noch offen und wird sich ergeben.

Ich bin Ausbildungsbotschafterin, weil ich zeigen will, dass das Handwerk mehr ist als ›Dreck und körperliche Anstrengung‹. Ich will anderen Frauen zeigen, dass Handwerk nicht nur Männersache ist und das Handwerk Perspektiven für jeden bietet.«

Ausbildungsbotschafterin Jana Rehde. Bild: Anika Dollmeyer
Anika Dollmeyer


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Moritz Nienstedt | Ausbildungsbotschafter
Klempner


ansprechpartner

»Nach der Ausbildung entschied ich mich für ein Studium.«

»Während meiner Schulzeit wollte ich, wie jeder, studieren. Obwohl ich kein besonderes Wunschstudium hatte, wusste ich aber, es soll etwas im Bauwesen werden.

Schon als Schüler habe ich als Dachdeckerhelfer gejobbt und praktische Erfahrung gesammelt. Die Dachdecker gaben mir den Tipp, dass egal was ich vorhabe, eine Ausbildung immer sinnvoll ist. Das hilft, das Berufsfeld besser zu verstehen und erleichtert es, sich Karriereziele zu setzen. So begann ich eine Ausbildung zum Klempner. Die Klempnerei ist ein sehr präzises Handwerk.

Ich mag die Genauigkeit beim Arbeiten. In der Praxis besteht die Herausforderung darin, an jedem Bauobjekt für eine ›saubere‹ Optik zu sorgen. Aber die Klempnerei bietet Lösungen für (fast) alle Situationen.

Nach der Ausbildung entschied ich mich für das Studium und gemeinsam mit meinem Chef für den Dualen Studiengang Bauingenieurwesen an der IU – Internationale Fachhochschule in Leipzig. Das heißt, ich studiere jetzt an zwei und arbeite an drei Tagen im Betrieb als Bauleiterassistent.

Ich bin Ausbildungsbotschafter, weil es mir wichtig ist den Stellenwert einer Ausbildung, insbesondere im Handwerk, gleich mit anderen Bildungswegen zu stellen. Ausbildungsberufen haben zu Unrecht ein schlechtes Image und werden nach dem Studium zu oft nur als Notlösung oder Plan B betitelt.«




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Myrtha Heid | Ausbildungsbotschafterin
Goldschmiedin


ansprechpartnerin

»Kreativität in Handwerk umwandeln.«

»Ich hatte schon sehr früh den Wunsch, irgendwas mit Schmuck zu machen. Nach einigen Umwegen habe ich 2020 ein Praktikum in einer Goldschmiede gemacht und dort anschließend auch meine Ausbildung absolviert.

Ich liebe an meinem Beruf, dass ich Kreativität in Handwerk umwandeln kann und so diese mit sehr vielen unterschiedlichen goldschmiedischen Techniken umsetzen kann.

Wenn man Goldschmiedin werden möchte ist vor allem Interesse an filigraner Arbeit aber auch Kreativität, Kontaktfreudigkeit und vor allem Geduld wichtig. Vieles lernt man aber auch während der Ausbildung immer besser umzusetzen. Momentan arbeite ich als Werkstattleiterin und bilde mit aus. Vermutlich werde ich mich noch weiter spezialisieren aber was die Zukunft sonst so bringt, werden wir sehen.

Als Ausbildungsbotschafterin möchte ich möchte ich auf meinen Beruf aufmerksam machen und jungen Leuten zeigen, wie schön es ist ein Handwerk zu erlernen.«




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Kontakt

Marco Kitzing

Ahmed Barhdadi

Berater Ausbildung

Steinweg 3

04451 Borsdorf

Tel. 034291 30-162

Fax 034291 30-25162

barhdadi.a--at--hwk-leipzig.de