Meisterjahrgang 2022/2023Thomas Persdorf

Elektrotechnikermeister aus Leipzig

Meisterjahrgang 2023: Elektrotechikermeister Thomas Persdorf

Was war ihr Berufwunsch als Kind?
Tierarzt.

Wie kamen Sie dann zum Elektrohandwerk?
Es hätte auch ganz anders kommen können, aber Tierarzt wäre ich wohl nie geworden. Zwischenzeitlich habe ich auch überlegt, ein Ingenieursstudium anzufangen. Aber mit dem Abitur war das so eine Sache. Ich bin eher praktisch veranlagt. Deshalb konnte ich mich nicht mit ausufernden theoretischen Berechnungen anfreunden. Also habe ich entschieden, lieber meiner handwerklichen Neigung nachzugehen. Bewerbungen liefen im SHK- und Kfz-Bereich sowie im Metall- und Holzhandwerk. Mein Vater schlug mir noch vor, es auch beim Elektrobetrieb im Ort zu versuchen. Das war vielleicht nicht meine erste Wahl, aber es gab schnell ein Vorstellungsgespräch. Und dann lief alles wie am Schnürchen. Ausbildungsvertrag unterschrieben. In ein tolles Team gekommen. Im Handwerk durchgestartet.

Haben Sie die Entscheidung mal bereut?
Nein. Zwar gibt es auch mal Tage mit ungeliebten Aufgaben, aber der Job ist grundsätzlich toll und machte mir von Anfang an Spaß und hat unglaublich viele Facetten. Was mich manchmal vielleicht stört, ist die mangelnde Anerkennung für das Handwerk in der Gesellschaft. Eltern, die ihre Kinder mit Vorurteilen wie „Handwerk lohnt sich nicht“ oder „Da machst du dich doch nur kaputt“ von vornherein davon abhalten, sich überhaupt mal auszupro bieren. Wir sollten davon wegkommen, dass die Berufswahl vom vermeintlichen Prestige eines Berufs und nicht von deren Sinnhaftigkeit dominiert wird. Das würde uns doch als Gesellschaft weiterbringen.
 

Warum haben Sie sich für die Meisterausbildung entschieden? Sie waren doch zufrieden im Job?
Es macht einen eben zufriedener, wenn man sein Metier noch besser beherrscht. Mir war zudem schon während meiner Ausbildung klar, dass ich den Meister machen wollte. Die technischen Aspekte bereiteten mir kaum Mühe, aber ich wollte auch die Geschäftsprozesse besser verstehen. Außerdem habe ich in den Abschlussprüfungen gut abgeliefert und konnte als Jahrgangsbester abschließen. Deshalb hatte ich die Chance, auf ein Weiterbildungsstipendium. Dadurch war ich finanziell unabhängig von der Unterstützung meiner Familie und meines Betriebs. Wer hätte diese Gelegehneit nicht genutzt?

Wo sehen Sie sich selbst in zehn Jahren?
Dann habe ich hoffentlich ordentlich dazu beigetragen, dass die Energiewende funktioniert. Vielleicht leite ich dann ein kleines Team als angestellter Meister. Vielleicht habe ich auch einen Betrieb gegründet oder übernommen. Wer weiß. Auf jeden Fall will ich mein Wissen und meine Begeisterung für den Beruf weitergeben. Ich möchte Lehrlingen zur Seite stehen und ihnen dabei helfen, Lust und Spaß am Handwerk zu entdecken. So wie ich.
 

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