25-jähriges MeisterjubiläumSven Böhme

Zimmerermeister aus Großpösna

25-jähriges Meisterjubiläum 2023: Zimmerermeister Sven Böhme
Anika Dollmeyer

Wie sind Sie zum Zimmererberuf gekommen?
Die Idee, den Beruf zu erlernen, kam eigentlich von meiner Mutter. Ich war mit 17 Jahren ziemlich planlos, und sie schlug mir vor, diesen Weg einzuschlagen. Die einzige Verbindung, die ich damals zu diesem Beruf hatte, war, dass mein Urgroßvater als Zimmermann gearbeitet hat. Mit der Zeit habe ich dann die Liebe zum Beruf gefunden. Nach meiner Lehre stand für mich schnell fest, dass ich Meister werden möchte.

Was ist für Sie das Schönste am Beruf?
Dinge entstehen zu lassen, die auch nach vielen Jahren noch sichtbar sind. Es ist ein erfüllendes Gefühl, etwas Bleibendes zu schaffen. Auch gefällt mir der unmittelbare Kontakt mit den Kunden, obwohl es manchmal auch anstrengend sein kann. Freude bereitet es mir außerdem, mein Wissen weiterzugeben zu können. Deswegen bilde ich seit mehreren Jahren junge Menschen aus. Neben den gewerblichen bilden wir im Betrieb in diesem Jahr auch erstmals in einem kaufmännischen Beruf aus.

Worauf sind Sie besonders stolz in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Auf jeden Fall natürlich auf meinen Meistertitel und auch auf meine spätere Qualifikation als „Geprüfter Sachverständiger für Holzschutz am Bau“. Diese zusätzliche Weiterbildung neben dem Berufsalltag zu absolvieren, war sehr anspruchsvoll. Zudem erfüllt es mich mit Stolz, dass mein Unternehmen die Herausforderungen der Wirtschaftskrise und der Corona-Pandemie unbeschadet überstanden hat.

Gibt es Aspekte, die Sie in den Jahren als Meister besonders herausfordernd empfunden haben?
Vor einigen Jahren war die Zahlungsmoral in der Branche ein Problem. Das hat sich jedoch gebessert. Es gab auch einen starken Konkurrenzdruck durch damalige Ich-AGs, die die Marktpreise ohne betriebswirtschaftliches Wissen nach unten korrigierten. Das war für einen Meisterbetrieb, der Mitarbeiter beschäftigt, mitunter schwierig zu bewältigen.
 

Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen guten Meister im Handwerk aus?
Gute Menschenführung. Er geht auf die Bedürfnisse der Angestellten ein und kommuniziert auf Augenhöhe. Ich betone immer die Zusammenarbeit mit meinen Mitarbeitenden, denn wir arbeiten gemeinsam an unseren Zielen. Natürlich sind solide betriebswirtschaftliche Kenntnisse für einen Meister unverzichtbar. Man kann noch so fachkundig sein, ohne dieses Wissen geht nichts.

Wenn Sie einen Wunsch an die Politik richten könnten, welcher wäre das?
Ich denke, wie viele meiner Kollegen auch, dass die Politik darüber nachdenken sollte, ob Steuern und Abgaben flexibler bezahlt werden könnten. Nicht immer zu einem festen Stichtag und mit Druck, sondern im Laufe des Kalenderjahres, je nach wirtschaftlicher Situation des Unternehmens. Ein solches Modell wird beispielsweise in der Schweiz angewandt.
 

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