25-jähriges MeisterjubiläumRoland Städter

Stuckateurmeister aus Brandis

25-jähriges Meisterjubiläum 2023: Stuckateurmeister Roland Städter
Anika Dollmeyer

Bleibendes erschaffen

Stuckateurmeister und Gestalter im Handwerk –mit diesen beiden Abschlüssen war Roland Städter perfekt vorbereitet auf seinen Schritt in die Selbstständigkeit. Den ist er 2005 gegangen. Seitdem hinterlässt er in der Region Leipzig seine Spuren. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern, derzeit sind es vier, arbeitet er an prestigeträchtigen Objekten, wie den Festsälen im Hôtel de Pologne in der Leipziger Hainstraße, dem Innenraum der Phillipuskirche in Plagwitz, der Max-Klinger-Villa in der Karl-Heine- Straße oder der Nachbildung der über Jahrzehnte verlorengegangenen barocken Ornamentik an der Fassade in der Katharinenstraße.

Wichtig ist dem Stuckateurmeister die Bewahrung traditioneller Techniken. „Im Zuge der Industrialisierung und natürlich auch in der Gegenwart gehen viele alte Techniken verloren. Die Zeit, in der aufwändige Stuckarbeiten am und im Haus vom Wohlstand des Eigentümers kündeten, sind vorbei.“ Umso wichtiger sei es, die Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, damit originalgetreu saniert werden kann. Sanierung ist das Hauptarbeitsgebiet der Firma Städter, die sich besonders auf die Fassadenarbeit fokussiert. „Ich gehe durch die Stadt und sehe, was ich in den Jahren Bleibendes geschaffen habe – vielleicht nicht für die Ewigkeit, aber für Jahrzehnte und Jahrhunderte. Das macht mich jeden Tag stolz und spornt mich an.“

Aufträge gäbe es genug, berichtet Städter, sodass er vorwiegend in der Region Leipzig arbeitet. „Allerdings sind wir zurzeit in Halle sehr gefragt – ist ja aber auch Region.“ Natürlich sind Stuckateure auch beim Neubau aktiv. Mal ist es eine Kamineinfassung aus Gipsstuck, mal eine Klinkerimmitation an der Wand oder Wellenputz an der Fassade. „Das Faszinierende an meinem Beruf ist, dass kein Auftrag dem anderen gleicht, die Herausforderungen unterschiedlich sind, aber immer Kreativität und handwerkliche Fertigkeit eingebracht werden müssten.
 

Roland Städter setzt auf stetige Weiterbildung. In seiner Werkstatt findet man genauso viele Fachbücher wie Stuckelemente. Berufsbegleitend hat er deshalb auch nach dem Meisterabschluss noch den Studiengang zum Gestalter im Handwerk bei der Handwerkskammer belegt. „Die eineinhalb Jahre waren anstrengend, aber inspirierend. Heute kann ich meinen Kunden auch Vorschläge für die Gestaltung ganzer Räume machen und sie bestenfalls auch umsetzen.“ Die Offenheit für Neues, der Wunsch sich Wissen anzueignen, die Liebe zur Arbeit und die Kreativität und Konsequenz bei der Umsetzung übernommener Aufträge auch wenn es schwierig wird – das sind für Städter die Kriterien eines guten Meisters.

Dass er nicht Fernfahrer wurde, wie er sich als Kind gewünscht hatte, bereut Roland Städter nicht. „Mein Beruf erfüllt mich.“

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