Liebe Handwerkerinnen und Handwerker,
die Coronakrise fordert das Handwerk enorm. Während manche Gewerke Sonderschichten fahren, sind andere eingeschränkt oder zum Stillstand gezwungen. Landauf, landab werden Hilfsprogramme gestartet und Möglichkeiten gesucht, um Unternehmen und Arbeitsplätze zu erhalten. Möglichst viele Unternehmen sollen die Krise mit einem blauen Auge überstehen.
Auch die Handwerksorganisation gibt dafür ihr Bestes. Neben unzähligen Beratungsgesprächen zu Kurzarbeit, Nothilfen, Krisenmanagement steht die Interessenvertretung im Fokus. Wir sind mit den relevanten Akteuren in engem Kontakt und forcieren Rahmenbedingungen, die es dem Handwerk ermöglichen, die Folgen der Krise zu bewältigen. Beispielsweise haben wir uns dafür stark gemacht, dass das sächsische Darlehensprogramm für mittlere Betriebe geöffnet wird und diverse Antragsprozesse praxisorientiert nachjustiert wurden. Alle Informationen rund um Unterstützungsoptionen und Aktivitäten teilen wir unter www.hwk-leipzig.de/corona. Vieles ist sicher bereits bekannt.
Mit diesem Mailing möchten wir daher vor allem den Informationsbedarf decken, den Ausbildungsbetriebe und Lehrlinge in dieser Situation haben. Außerdem haben wir noch einmal ausgewählte Themen in den Blickpunkt gerückt.
Ihre Handwerkskammer zu Leipzig
Die Messestadt startet ein Sonderhilfeprogramm "Leipzig sichert Ausbildung". Unternehmen erhalten pro Auszubildenden einen Zuschuss von einmalig 927 Euro pro. Damit soll die gesetzliche Kurzarbeitsregelung in der Corona-Krise ergänzt werden.
Corona-Flaute im Unternehmen? Unter Umständen kann das Instrument der Kurzarbeit auch für Auszubildende in Anspruch genommen werden. Die reguläre Vergütung muss jedoch zunächst für sechs Wochen weitergezahlt werden.
Der Großteil der Abschluss- und Gesellenprüfungen würde unter normalen zwischen Ende April bis August 2020 stattfinden. Weil keine Risiken für die Gesundheit von Prüflingen oder Prüfern eingegangen werden dürfen, sind Prüfungen aktuell ausgesetzt. Wie geht es nun weiter?
In Sachsen ist der Schulbetrieb bis 17. April eingestellt. Weil Berufsschulen ebenfalls dicht sind und die über-betriebliche Lehrlingsunterweisung nicht stattfindet, beantwortet die Ausbildungsberatung der Hand-werkskammer Fragen, die sich für Ausbildungsbetriebe und Lehrlinge in dieser Situation stellen.
Betriebe müssen seit Jahren um Fachkräftenachwuchs kämpfen. Am Bewerbermangel dürfte auch COVID-19 nichts ändern. Das betriebliche Engagement hier kurzfristig zu reduzieren, ist keine gute Idee. Eine Ausbildungsberaterin gibt Tipps, wie Unternehmer und Bewerber trotz Social Distancing zueinander finden.
Kleinunternehmen und Soloselbständige können in der Corona-Krise 9.000 bzw. 15.000 Euro Liquiditätszuschüsse vom Bund erhalten. Damit kann der betrieblich veranlasste Sach- und Finanzaufwand (z.B. gewerbliche Mieten, Pacht, Leasingraten, ...) bezahlt werden.
Für Anschaffungen und laufende Kosten (Betriebsmittel) können mittelständische Unternehmen den neuen KfW-Schnellkredit beantragen. Der Kredit wird durch eine Garantie des Bundes zu 100 Prozent abgesichert. Das erhöht die Chance einer Kreditzusage.
Wenn der Umsatzrückgang durch die Corona-Krise mindestens 20 Prozent beträgt, können Unternehmen Liquiditätshilfen von maximal 50.000 Euro, in Ausnahmefällen sogar 100.000 Euro, vom Freistaat erhalten.
Handwerker, die aufgrund der Corona-Folgen nach Möglichkeiten suchen, ihr Geschäft zu optimieren und sich für die Zukunft krisenfester aufzustellen können externes Beratungs-Know-how von bis zu 4000 Euro zukaufen.
Für die Arbeiten in der Werkstatt oder beim Kunden ist kein Homeoffice machbar. Aber Planungen und kaufmännische Prozesse funktionieren auch von daheim. Der Bund bietet Unterstützung, wenn Handwerker Homeoffice-Arbeitsplätze schaffen, um in der Krise arbeitsfähig zu bleiben.
Die Handwerkskammer zu Leipzig ist 2020 unter dem Motto "Handball ist Handwerk!" Kooperationspartner des SC DHfK Handball. Bei der Aktion "Mein Helden-Ticket" können die Fans ab sofort fiktive Tickets erwerben.
Der Kontakt zwischen Handwerksprofi und Kunde lässt sich nicht immer umgehen. Neben den grundsätzlichen Schutzmaßnahmen, wie Abstand (mind. 1,5 Meter) und Einhaltung von Hygieneregeln empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung weitere Maßnahmen und Vorgehensweisen.
Wer unter Quarantäne gestellt wird, einem Tätigkeitsverbot unterliegt, und dadurch einen Verdienstausfall erleidet, kann eine Entschädigung beantragen. Auch Selbstständige haben Anspruch.
Wer während der Pandemie seine Kinder betreuen muss, weil Krippe, Kita, Schule und Hort durch die Behörden geschlossen wurden und deshalb vorübergehend nicht arbeiten kann, hat unter Voraussetzungen einen Entschädigungsanspruch.
Viele Betriebe mussten Aktivitäten drosseln und Kurzarbeit beantragen. Gleichzeitig fehlen in wichtigen Berufen helfende Hände. Wer in Kurzarbeit ist, kann mit einer Nebentätigkeit kritische Bereiche entlasten. Die Bezahlung wird nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet.