Meisterjahrgang 2022/2023Maximilian Klein

Steinmetz- und Steinbildhauermeister aus Leipzig

Meisterjahrgang 2023: Steinmetz- und Steinbildhauermeister Maximilian Klein
Anika Dollmeyer

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Nach der Schule war ich ziemlich planlos, was meine berufliche Zukunft angeht. Was ein Steinmetz macht, wusste ich damals gar nicht. Beim Überfliegen von Lehrstellenanzeigen fiel mir das Wort „Graffiti“ ins Auge. Allerdings ging es in der Anzeige nicht um mit Farbdosen gesprühte Bilder, sondern um die Urform des Graffiti – also das Meißeln von Zeichen und Inschriften in Oberflächen. Trotzdem war ich angetriggert. Warum also nicht mal dort bewerben? Das hat auf Anhieb geklappt und in der Lehre habe ich dann gemerkt, dass der Beruf gut zu mir passt. Heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen, als in diesem Beruf mit seiner jahrtausendelangen Tradition und seinem großen kulturellen Erbe tätig zu sein

Was ist für das Schönste an Ihrem Beruf und was finden Sie nicht so gut?
So wie Tischler für verschiedene Holzarten und deren Maserung schwärmen, kann ich mich für die vielen Facetten von Naturstein begeistern. Es gibt unzählige Färbungen und Gestaltungsmöglichkeiten.Aus demselben Steinblock kann eine formvollendete Skulptur mit filigranen Ornamenten oder ein ganz schlichtes Architekturelement entstehen. Das ist faszinierend. Außerdem ist der Entstehungsprozess von der Zeichnung bis zum Endprodukt für mich erfüllend, und am Ende bin ich stolz darauf, dass durch meine Arbeit etwas Dauerhaftes entstanden ist. Was mich hingegen manchmal stört, ist die Nachfrage nach schnellen und günstigen Lösungen im Grabmalbereich. Dabei bleibt einerseits die handwerkliche Qualität auf der Strecke und andererseits wird Material genutzt, das in Billiglohnländern unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut wird. Dabei gibt es in Deutschland und Sachsen erstklassige Materialien– Rochlitzer Porphyr oder Lausitzer Granit zum Beispiel.
 

Was versprechen Sie sich vom Meistertitel?
Auch wenn sich die Lage am Bau infolge der Materialpreise und der vielen Unsicherheiten gerade eintrübt, ist Handwerk in den letzten Jahren sogefragt ist wie seit langem nicht mehr. Da verspricht die Meisterausbildung eine sichere berufliche Zukunft, egal ob als Angestellter oder Selbstständiger. Ich glaube kaum, dass meine Arbeit durch Digitalisierung und künstliche Intelligenz überflüssig wird und bin mir sicher, dass ich mit guten handwerklichen Fähigkeiten immer Arbeiten finden werde. Das beruhigt mich irgendwie.

Wer hat Sie während der stressigen Meisterfortbildung begleitet und gefördert?
Es gibt viele Leute, ohne die ich es nicht geschafft hätte. Da ist meine Familie, besonders mein Bruder, die mich unterstützt hat. Auch die Motivation durch andere angehende Meister war toll. Und ein ganz besonderer Dank geht an Christina und Frank Weide, die mich erst zum Meister ermutigt haben, denen ich ein großen Teil meines handwerklichen Könnens zu verdanken habe und die mir bis zum Schluss finanziell unter die Arme gegriffen haben.

Meisterjahrgang 2023: Steinmetz- und Steinbildhauermeister Maximilian Klein
Anika Dollmeyer




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