Meisterjahrgang 2022/2023Amon Bagger

Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierermeister aus Halle (Saale)

Meisterjahrgang 2023: Wärme, Kälte und Schallscutzisolierermeister Amon Bagger
privat

Wie sind Sie zum Isoliererhandwerk gekommen?
Durch Vorherbestimmung könnte man sagen. Aktuell führt mein Onkel die Geschäfte unseres 1891 gegründeten Familienunternehmens, und mein Vater, der ebenfalls den Meistertitel hat, ist ebenfalls im Unternehmen aktiv. Davor war mein Opa jahrzehntelang die treibende Kraft im Betrieb. Seit ich denken kann, verging deshalb kaum ein Tag, an dem beim Abendessen nicht über irgendwelche betriebliche Angelegenheiten gesprochen wurde. Die Arbeit war immer präsent, der Meisterabschluss wurde als erstrebenswertes Ziel vorgelebt. Und dass ich in einer Firma mit einer traditionsreichen Geschichte aufwachsen konnte, hat mich schon als Kind ein wenig stolz gemacht. Es versteht sich von selbst, dass ich als Junge ständig in der Werkstatt unterwegs war – wenn auch nicht immer zur Freude der Erziehungsberechtigten. Irgendwann stand es für mich außer Frage, dass ich nach dem Fachabi ins Unternehmen einsteigen werde. Das war eine gute Perspektive

Was ist das Beste an Ihren Beruf und was nervt Sie?
Mir gefällt vor allem die Abwechslung. In einer Woche sorgen wir dafür, dass eine ältere Immobilie gedämmt wird, in der nächsten arbeiten wir an einem neuen Einkaufszentrum und danach an einer Industrieanlage, um dort Energieverluste zu minimieren und Klimaschutzauflagen umzusetzen. Dazu gibt es einen guten Mix aus Planung, Vorbereitungsarbeiten und Auftragsausführung. Für mich passt das wunderbar. Aber es gibt auch Situationen, die einem die Arbeit erschweren. Das ist etwa der Fall, wenn Pläne nicht passen oder wichtige DIN-Vorgaben nicht eingehalten wurden. Mit Qualitätsbewusstsein und fachlicher Expertise kann man aber auch diese Probleme aus der Welt schaffen.

Wie hat sich Ihre Karriere nach dem Meisterabschluss entwickelt?
Ich bin dem Familienbetrieb, der Brennecke und Neumann GmbH, natürlich treu geblieben und genieße durch den Meisterbrief ein höheres Ansehen bei Fachkollegen und Geschäftspartnern. Das Meisterwissen erleichtert zudem meine Tätigkeit als bauleitender Monteur. Manche Aufgaben kann ich schneller lösen als früher und ich treffe weniger Entscheidungen aus dem Bauch heraus, sondern aufgrund fachlicher und kaufmännischer Aspekte. Das ist eine gute Basis, auf die ich aufbauen will.

Welche Ratschläge würden Sie anderen geben, die eine Meisterfortbildung in Betracht ziehen?
Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass die Meisterschule kein Spaziergang ist. Man muss einigesan Freizeit opfern und wenn es kurzzeitig mal gar nicht läuft, will man am liebsten alles hinschmeißen. Dann muss man sich vor Augen halten, dass derlei Zweifel nur temporär sind. Wenn man die Prüfungen schafft, hat man den Meistertitel dann allerdings für immer. Es lohnt sich also auf jeden Fall, diesen Weg zu gehen.


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