Meisterjahrgang 2022/2023Alexander Hoheisel

Maler- und Lackierermeister aus Dessau

Meisterjahrgang 2023: Maler- und Lackierermeister Alexander Hoheisel
Robert Iwanetz

Seine bislang schönste Zeit im Berufsleben? Da muss Alexander Hoheisel nicht lange überlegen: „Meine Jahre im Ausland!“, sagt der gebürtige Wittenberger, der in Vockerode aufwuchs. Mit gerade Anfang 20, direkt nach seiner Ausbildung bei einem Malerbetrieb in Dessau, wagte er den großen Schritt. Der heute 36-Jährige ging zunächst in die Niederlande, dann nach Österreich und anschließend in die Schweiz, wo er heimisch wurde.

Fast sieben Jahre verbrachte er rund um den Zürichsee, am längsten in der Region um Rapperswil-Jona. Anfangs pendelte er noch regelmäßig. Später lebte er von Frühling bis Herbst bei den Eidgenossen und kam nur im Winter zurück nach Sachsen-Anhalt. „Mir hat die dortige Arbeitskultur sehr imponiert. In der Schweiz wird Handwerk mehr wertgeschätzt als bei uns. Das zeigt sich nicht nur im Verdienst, sondern auch an dem Zeitbudget das man für die- Baustellen kriegt, um wirklich gute Qualität abliefern zu können“, sagt Hoheisel. Außerdem sei die Aussicht von den meisten Baustellen auch nicht zu verachten gewesen.
 

In die Alpen und dann hoch hinaus

In der Schweiz wuchs ebenfalls der Gedanke, einmal die Meisterschule zu besuchen. Etliche Kollegen hätten ihn dazu ermutigt: „Je mehr Baustellen ich eigenständig fertiggestellt hatte, desto größer wurde mein Selbstbewusstsein und das Gefühl, dass ich das schaffen kann.“ Alexander Hoheisel reizte vor allem die Chance, sich mit dem Meistertitel neue Karriereperspektiven zu eröffnen. Um beispielsweise auch in Deutschland mehr als einnormales Facharbeitergehalt zu verdienen. So sparte er etliche Monate und besuchte parallel einige Weiterbildungskurse als Vorbereitung auf die Meisterausbildung, um unter anderem seine Computerkenntnisse aufzufrischen.
 

Mit Berufserfahrung und Selbstbewusstsein in die Meisterschule

Im Oktober 2021, mitten in der zweiten Welle der Corona-Pandemie, klappt es dann mit der Eröffnung einer Malerklasse. Knapp zwei Jahre später besteht er die letzte Prüfung. Als Meisterstück gestaltet er die Innenräume eines fiktiven kubanischen Konsulats.

Direkt im Anschluss begibt sich Alexander Hoheisel auf Jobsuche. Er wünscht sich eine Stelle mit administrativen Aufgaben, die Aufstiegschancen bietet. „Nach meiner Rückkehr nach Deutschland war mir schnell klar, dass ich in meiner Heimat nur noch im Ausnahmefall auf der Baustelle arbeiten möchte, auch wenn ich die Arbeit immer gern gemacht habe. Aber mit dem Einkommen eines Malers, der auf Baustellen Aufträge umsetzt, ist in Ostdeutschland nicht zwingend ein größerer Urlaub drin.“ Hoheisel verspricht sich eine signifikantere Gehaltssteigerung, wenn er sich nach dem Meisterabschluss stattdessen in Richtung Management und Planung entwickelt.

So landet er im Außendienst des Farbenherstellers Brillux und berät dort Architekten und Wohnungsbaugenossenschaften bei den Materialien für ihre Bauvorhaben. „Das war super interessant, aber mir fehlte dafür die Erfahrung aus der Kalkulation, weil ich vorher nie mit solchen großen Angeboten zu tun hatte“, erzählt der Malermeister. Nun geht seine Suche erstmal weiter. „Ich würde gerne im Handwerk bleiben, aber ich bin auch offen für neue Chancen“, so Hoheisel. Ein duales Studium würde ihn beispielsweise ebenfalls reizen.


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