Wolfram Barthe / Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierermeister

Das wollte ich als Kind werden:
Konditor

Wie kamen Sie auf die Idee, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer zu werden?

Eigentlich komme ich aus dem Verkauf. Aber mit der Zeit hat sich im Beruf eine gewisse Routine eingestellt. Mir fehlte die Abwechslung und ich musste mir schließlich eingestehen, dass ich eine neue Herausforderung brauche, wenn ich am Berufsleben dauerhaft Freude haben möchte. Also habe ich mich ziemlich spät noch einmal auf die Suche nach einer Lehre gemacht. Anschließend lief es fast wie bei einem Schulabgänger. Nach Internetrecherchen schien mir die Ausbildung zum Industrieisolierer interessant und abwechslungsreich. Beim Probearbeiten habe ich gemerkt, dass mir die handwerkliche Komponente liegt und konnte anschließend einen beruflichen Neustart in den Bereichen Isolierung, Brand- und Schallschutz hinlegen.

Und anschließend haben Sie gleich das Meisterstudium angehängt?

Die Geschäftsführung der Isolierungen Leipzig GmbH hat mir nach der Lehre angeboten, gleich noch die Meisterausbildung zu absolvieren und mich dabei zu unterstützen. Da habe ich nicht lange gezögert und die Chance ergriffen, mich für größere Aufgaben zu qualifizieren.
 

Dass ich es in nur sechs Jahren vom Berufseinsteiger zum Meister geschafft habe, ist also auch dem Willen meiner Chefs zu verdanken, das Potenzial der eigenen Belegschaft zu heben. Dafür bin ich sehr dankbar, denn jetzt habe ich die Abwechslung, die mir am Ende meiner ersten Karriere gefehlt hat. Ich arbeite nicht mehr nur Aufgaben ab, sondern übernehme Verantwortung, betreue Auszubildende, nehme Einfluss auf Planungen, begleite anspruchsvolle Projekte und berate Auftraggeber.

 
"Ich arbeite nicht mehr nur
Aufgaben ab, sondern übernehme Verantwortung, betreue Lehrlinge, nehme Einfluss auf Planungen, begleite anspruchsvolle Projekte und berate Auftraggeber."
 

Was ist aus Ihrer Sicht wichtig, damit es dem Wirtschaftsbereich Handwerk künftig gut geht?

Damit Handwerk weiterhin goldenen Boden hat, muss der Bürokratiedschungel gelichtet werden. Die Bewältigung administrativer Anforderungen erfordert zu viel Zeit. Diese fehlt für die Ausübung des eigentlichen Handwerks. Da müssen spürbare Entlastungen und praxistaugliche Lösungen her.
 

Wolfram Barthe
André Wirsig