Vorsicht bei Angeboten von Adressbuchverlagen

Seit Jahren versuchen Gauner mit dem Versand offiziell aussehender Formulare Gewerbetreibende zu täuschen - teils mit Erfolg. Oft wird bei den zugeschickten Schreiben der Eindruck vermittelt, es handle sich um einen Abgleich von Unternehmensdaten für Branchenregister oder um Einträge in Messekataloge. Wird das Formular leichtfertig ausgefüllt und bestätigt, steht Ärger ins Haus, denn im Kleingedruckten verstecken sich hohe Kosten.

Die Branchenbuchabzocker schicken außerdem Außendienstmitarbeiter vorbei und haben auch das Telefon für sich entdeckt. Über diese Wege versuchen sie von Firmenvertretern Unterschriften zu ergaunern. Wer sich im Alltagsstress dazu hinreißen lässt, erhält saftige Rechnungen für Angebote mit zweifelhaftem Nutzen.

Sorgfältige Prüfung vor jeder Unterschrift

Die Experten der Handwerkskammer raten zur Vorsicht. Bevor eine Unterschrift unter ein Formular gesetzt oder eine Zahlung geleistet wird, sollte sorgfältig geprüft werden, ob es sich um einen getarnten Vertrag handelt und ob das eigene Unternehmen wirklich zur Zahlung eines geforderten Geldbetrages verpflichtet ist.

Generell gilt: Schreiben vor Unterschriftsleistung genau und in Ruhe durchlesen. Hierfür sollte man sich die notwendige Zeit nehmen. Ist diese in der Hektik des Betriebsalltages nicht gegeben oder bestehen Zweifel, sollte die Unterzeichnung und Rücksendung eines Vertrages verschoben werden. Auf keinen Fall sollte man sich zu einer Unterschrift drängen lassen.

Hinzuweisen ist an dieser Stelle noch einmal darauf, dass einem Unternehmer anders als einem Verbraucher kein gesetzliches Widerrufsrecht zusteht.

Handwerkskammer unterstützt getäuschte Unternehmer

Wenn Unternehmer nach einem Vertragsabschluss feststellen, dass sie auf ein unseriöses Vertragsangebot hereingefallen sind, heißt es Ruhe bewahren. Es kann möglich sein, aus dem zustande gekommenen Vertrag wieder heraus zu kommen. Hier sind allerdings die Umstände des konkreten Einzelfalls zu prüfen. Unterstützung gibt es hierbei durch die Handwerkskammer, mit der dann schnellstmöglich Kontakt aufgenommen werden sollte.

Ansprechpartnerin ist Justiziarin Katja Scherf.