Betrieblicher Umweltschutz - Nachhaltigkeit im Handwerk

Bauen ist immer mit dem Eingriff in ein bestehendes (Öko-)System verbunden. Jeder Bauprozess beeinflusst und verändert unsere Umwelt. Ziel des umweltgerechten Bauens ist es, diese Auswirkungen in allen Lebens- und Nutzungsphasen eines Gebäudes gering zuhalten.

Nachhaltigkeit, Umwelt, Zukunft, Grün, Herz, Blatt. Bild: blacksalmon / stock.adobe.com
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Betrieblicher Umweltschutz – Nachhaltigkeit im Handwerk

Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet, nur so viel zu beanspruchen, dass künftige Generationen auch gut leben können. Ein anderes Wort hierfür ist Zukunftsverträglichkeit. Um diese Entwicklung mit einer übergeordneten Zielsetzung zu verknüpfen, haben die Vereinten Nationen im Jahr 2016 insgesamt 17 Ziele ausgegeben. Diese Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) sind politische Ideale, die zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene dienen. Diese Ziele bilden die Grundlage nachhaltigen Wirtschaftens, was aber nicht bedeutet, dass jedes Unternehmen alle Ziele umsetzen muss. Jeder Betrieb sollte individuelle Schwerpunkte setzen, um sich in der Vielfalt möglicher Aktivitäten nicht zu verzetteln. Diese Schwerpunkte sind dabei im Laufe eines Betriebslebens durchaus veränderlich.

Unternehmen, die erste Schritte zu mehr Nachhaltigkeit gehen wollen, können auf das Angebot der Handwerkskammer zurückgreifen. In individuellen Beratungsgesprächen werden gemeinsam die Potenziale analysiert, Schwerpunkte herausgearbeitet und erste Maßnahmen abgestimmt.

Mit dem Ausfüllen des Selbsttests Das Handwerk als Nachhaltigkeitsmotor des Zentralverband des Deutschen Handwerks, bei dem ökologische, soziale und wirtschaftliche Bereiche beleuchtet werden, ist der erste Schritt getan. In neun Anwendungsfeldern können Betriebe sich selbst testen, ob sie mit Ihrem Unternehmen bereits im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv sind und erhalten Ideen, wo sie sich noch mehr engagieren könnten. Dieser Test dient als Impulsgeber und Ausgangsbasis für die individuelle Beratung vor Ort.

Bei der individuellen Beratung, die zwei bis drei Stunden in Anspruch nimmt, wird gemeinsam mit den Beratern des Umwelt- und Transferzentrums

  • geklärt, wie das Unternehmen aktuell in Bezug auf Nachhaltigkeit aufgestellt ist,
  • untersucht, wie die betrieblichen Aktivitäten kommuniziert werden,
  • festgestellt, in welchen Bereichen Anknüpfungspunkte und Handlungsfelder bestehen,
  • ein konkreter Maßnahmenplan mit Handlungsmöglichkeiten für das Unternehmen entwickelt.
     

Ideen für nachhaltige Aktivitäten – Vernetzen, um gemeinsam mehr zu erreichen

Reparieren, restaurieren, modernisieren, Wissen und Fertigkeiten durch Ausbildung erhalten, regionale Verankerung, ehrenamtliches Engagement – all das ist nachhaltiges Handeln. Der Nachhaltigkeitsbegriff hat also neben der ökologischen und ökonomischen auch eine soziale Dimension. Beispielhaft sind hier einige Ideen für nachhaltiges Wirtschaften genannt.
 

 

Ökologische Dimension

  • Energieverbrauch optimieren
  • Wasser, Roh- und Verbrauchsstoffe effizient einsetzen
  • Vermeidung/Reduzierung von Müll/Verpackung
  • naturnahe Gestaltung des Firmengeländes
  • reparaturfreundliche und langlebige Produkte
  • Verzicht auf klimaschädliche Gase/Lacke/Materialien
  • Lieferanten aus der Region
  • Immissionsschutz

 

Ökonomische Dimension

  • Notfallplan
  • ausgewogene Kundenstruktur
  • frühzeitige Aufnahme neuer Technologien und Produkte ins Angebot
  • Strategie zur Dokumentation von Wissen im Unternehmen
  • positives Betriebsklima zur Mitarbeiterbindung

 

Soziale Dimension

  • Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Fachkräftesicherung durch eigene Ausbildung
  • Weiterbildungsplan für Mitarbeitende
  • Ehrenamtliches Engagement
  • Transparenz für die Beschäftigten

 
Außerdem zeigt der YouTube-Kanal Nachhaltigkeit im Handwerk in kurzen Videos Praxisbeispiele von Handwerksbetrieben, welche nachhaltigen Ideen und Maßnahmen sie umsetzen. Man muss nicht das Rad jedes Mal neu erfinden! Beim Thema Nachhaltigkeit ist die Vernetzung mit anderen Handwerksbetrieben mehr als sinnvoll – beim „Miteinander und voneinander Lernen“ profitieren alle.
 

Nachhaltigkeitsbericht erstellen

Mit dem digitalen Werkzeug Nachhaltigkeits-Navigator des Projekts HANDWERK^N können die Handwerksunternehmen anhand von praxisnahen Empfehlungen sowohl eine detaillierte Bestandsaufnahme ihrer nachhaltigen Aktivitäten durchführen oder nutzen ihn für die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Der Navigator stützt sich dabei inhaltlich auf die international anerkannten Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodexes (DNK). Auch hierbei unterstützen die Berater des Umwelt- und Transferzentrums die Mitgliedsbetriebe.
 

Weiterführende Themen

Beratungstage Nachhaltigkeit im Handwerksbetrieb

Der Beratungstag richtet sich dabei an Handwerksunternehmen aller Branchen und Betriebsgrößen. Die Berater des Umwelt- und Transferzentrums der Handwerkskammer bieten den Mitgliedsbetrieben, eine langfristige Begleitung und Beratung zum Thema an.

Gewerbeabfallverordnung

Handwerksbetriebe können kostenfreie Software zur Erfüllung aufwändiger Dokumentationspflichten nutzen.

Lieferkettengesetz: FAQ für das Handwerk

Das „LkSG“ soll für die bessere Einhaltung von Menschen­rechts­standards und Umweltschutzvorgaben sorgen. Größere Unternehmen versuchen, ihre Sorgfaltspflichten auf Zulieferer und Auftragnehmer abzuwälzen. Dann ist Stress vorprogrammiert. Was ist zu tun?

Sächsischer Reparaturbonus

Defekte Smartphones, Kaffeemaschinen, Geschirrspüler & Co. – Mit dem sächsischen Reparaturbonus gibt es demnächst Zuschüsse für die Reparatur von Haushalts- und Elektrogeräten. Kundinnen und Kunden reichen die Reparaturrechnung einfach bei der Sächsischen Aufbaubank ein. Dann gibt es maximal 200 Euro zurück.

Schulungspflicht für PU-Produkte ab August 2023

Ab 24. August 2023 müssen gewerbliche Nutzer von PU-Produkten deshalb speziell geschult werden. Rechtliche Grundlage dafür ist die Chemikalienverordnung REACH zur Beschränkung von Diisocyanaten.

Verpackungsgesetz

Seit Januar 2019 müssen Betriebe, die Waren verpacken und an Dritte weitergeben, neue Regelungen beachten.


Die Arbeit der BIT wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

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