Susann Luebeck-Busch: Workspaces statt Blumensträuße. Bild: Robert Iwanetz
Robert Iwanetz

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 09/2022Workspaces statt Blumensträuße

Ein Porträt von Robert Iwanetz.

Susann Luebeck-Busch feiert ihr 25-jähriges Jubiläum als Malermeisterin. Ihr Unternehmen hat sie sich darauf spezialisiert, altmodische Büroetagen in offene Arbeitslandschaften zu verwandeln.

Susann Luebeck-Busch wollte eigentlich Floristin werden. Sie wollte Rosen schneiden und Hochzeitssträuße binden. Doch dann fing sie in der Firma ihres Vaters Wolfgang Busch eine Lehre als Malerin an. Dort gefiel ihr vor allem die sichere Zukunftsperspektive. „Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung“, erzählt die 49-jährige Unternehmerin heute. Ihrem Vater sei sie besonders dankbar dafür, dass er ihr früh die Möglichkeiten der Selbstständigkeit aufzeigte. So gründete sie 2001 ihren eigenen Malerbetrieb, den sie zusammen mit ihrem Mann Jens Luebeck und aktuell sechs Mitarbeitern führt. Neben den Arbeiten in Privathaushalten sowie in Schulen und Kitas der Stadt Leipzig hat sich das Team darauf spezialisiert, altmodische Büroetagen zu entkernen und anschließend in moderne Workspaces zu verwandeln, wie offene Arbeitslandschaften heute genannt werden. „Wir haben damit gut zu tun und könnten sogar noch ein oder zwei weitere Mitarbeiter gebrauchen“, erzählt Susann Luebeck-Busch.
 

Erfahrungen im Luxushotel-Segment

Vor ihrer eigenen Gründung hatte sie als Gesellin und später als Jungmeisterin einige Jahre in der GmbH ihres Vaters gearbeitet, der teilweise bis zu 60 Mitarbeiter und Subunternehmer beschäftigte. Dabei sammelte sie unter anderem Erfahrungen im Luxushotel-Segment. So sanierte sie beispielsweise Zimmer im Hotel Kempinski „Vier Jahreszeiten“ in München oder im Hamburger Hotel Elysee. Weil Susann Luebeck-Busch kurz nach ihrem Meistertitel auch noch ihren Restaurator im Handwerk machte, kamen dazu noch spannende Restaurationsaufträge. So gestaltete sie unter anderem die Fassade an der Alten Handelsbörse, genauso wie das Treppenhaus in der Nikolaikirche. „Da waren großartige Projekte darunter, die viel Spaß gemacht haben“, erinnert sich die Malermeisterin. Dass sie dabei oft die einzige Frau auf der Baustelle war, stört sie bis heute nicht. „Wer fachliches Wissen hat, wird ernst genommen, ganz unabhängig vom Geschlecht. Trotzdem habe ich relativ schnell gemerkt, dass man als Frau nicht das ganze Berufsleben lang körperlich auf dem Bau arbeiten kann“, sagt Luebeck-Busch, die sich deshalb mit gerade einmal 28 Jahren für die Selbstständigkeit entschied.
 

„Ich bin umso glücklicher“

Dass sie ihre Firma seit nun über 20 Jahren zusammen mit ihrem Mann Jens betreibt, macht sie schon ein wenig stolz. „Ich habe viele Betriebe gesehen, die die schwierigen Jahre nicht überlebt haben. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass es uns heute noch gibt“, sagt Susann Luebeck-Busch. Und das wahrscheinlich sogar noch eine ganze Generation länger. Einer ihrer beiden Zwillingssöhne hat gerade seine Gesellenprüfung bestanden. Er soll einmal in ihre Fußstapfen treten.
 

Weitere Informationsquellen

 www.busch-maler-leipzig.de

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 09/2022 erschienen.