Energiesparendes Bauen und Sanieren
Handwerkskammer zu Leipzig

Wirkung der Investitionsprogramme zur energetischen Gebäudesanierung

4. Februar 2009 | Joachim Dirschka, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig

In einer schwierigen Situation für die deutsche Wirtschaft und damit auch für das Handwerk, ist es sehr wichtig, dass die Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II schnell greifen. Das Handwerk wird von den erhöhten Investitionen der öffentlichen Hand profitieren. Im Bereich energetische Gebäudesanierung sind die Handwerksunternehmen die ersten Ansprechpartner in den Kommunen. Die Fachbetriebe der Bauhandwerke ebenso wie der Anlagentechnik haben sich in den vergangenen Jahren in den Bereichen Nutzung erneuerbarer Energien und Beratung zur Energieeinsparung stets qualifiziert. Im Kammerbezirk Leipzig beispielsweise auch begleitet von unserem Umwelt- und Transferzentrum (UTZ).

Die Beratung der Handwerker und Verbraucher zu allen Fragen rund um das Thema Energieeffizienz einschließlich der Nutzung der vielfältigen Fördermittel ist seit Jahren ein Schwerpunkt des UTZ.

Jetzt kommt es darauf an, dass die öffentlichen Auftraggeber schnell arbeiten. Der Sanierungsbedarf in Schulen und Kindergärten ist hoch. Ich gehe davon aus, dass viele zusätzliche Projekte in den Schubladen liegen, die bisher an fehlenden finanziellen Möglichkeiten gescheitert sind. Die Kommunen und auch der Freistaat sind in der Pflicht, die Vergabevorschriften so umzusetzen, dass kleine und mittlere Unternehmen davon profitieren.

Ich gehe davon aus, dass aufgrund der günstigen Kredite für die energiesparende Nachrüstung von Gebäuden die private Nachfrage steigen wird.

Da sind natürlich auch die Handwerksunternehmen selbst gefragt, sie müssen aktiv um Kundenaufträge werben, aber auch selbst Aufträge erteilen und wenn möglich sogar Investitionen gerade jetzt vorziehen. Wie offensiv das Handwerk das Thema Energieeinsparung angeht, zeigt beispielsweise die gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt initiierte bundesweite Kampagne "Haus sanieren - profitieren!", die jetzt unter Federführung unseres Umweltzentrums in Sachsen startet. Den Ein- und Zweifamilienhausbesitzer wird dabei das Angebot eines kostenlosen Energie-Checks gemacht, durch den er die Einsparpotenziale erkennt. Hier setzten wir in der Folge auf eine erhöhte Nachfrage nach qualifizierten Sanierungsmaßnahmen.

Es kommt jetzt darauf an zu verhindern, dass die Unternehmen aufgrund von Auftragslücken ihre Fachkräfte entlassen müssen. Das Handwerk im Kammerbezirk beschäftigt immerhin rund 90.000 Mitarbeiter. Ich hoffe, dass wir die Beschäftigtenzahlen halten können. Und wenn die staatlichen Maßnahmen greifen, dann dürften die Umsätze zumindest nominal auf dem Stand des Vorjahres bleiben.