Klassenzimmer. Bild: pixelio.de - Manfred Jahreis
Manfred Jahreis / pixelio.de

Archivbeitrag | Newsletter 2011Unternehmertum kommt in Schulbüchern zu kurz

Wirtschaftsthemen werden an allgemeinbildenden Schulen in der Regel weder ausreichend noch sachlich angemessen behandelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT.

Die Bücher zeigen nur ein begrenztes, oft sogar ein marktpessimistisches Bild der Ökonomie. Während einige Themenbereiche wie Strukturwandel, Verteilungsgerechtigkeit, Arbeitslosigkeit oder Ökologie von der Mehrzahl der Bücher ausführlich behandelt werden, kommen andere Aspekte viel zu kurz.

Selbstständigkeit und Unternehmertum kommen zu kurz

So spielt die unternehmerische Selbstständigkeit lediglich in 18 Prozent des Lektürekanons eine Rolle. Auf diese Weise bleiben Unternehmen und Unternehmer als Akteure im Wirtschaftsprozess weitgehend unbeleuchtet.

Verantwortlicher Umgang mit Geld? Fehlanzeige

Auch so naheliegende Inhalte wie der eigenverantwortliche Umgang mit Geld kommen selten vor. Zudem gibt es bei einer Reihe von Schulbüchern auch handwerkliche Mängel und erschweren damit unnötig das eigenständige Lernen.

Insgesamt wurden 155 Schulbücher und 55 Lehrpläne gesellschaftswissenschaftlicher Fächer aus allen Bundesländern unter die Lupe genommen.

Das IW empfiehlt zur Beseitigung der Problemstellen

  • Entwicklung eines eigenständigen Curriculums ökonomischer Bildung,
  • die Stärkung von Ankerfächern der ökonomischen Bildung,
  • die Aktualisierung der Lehrpläne in allen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern,
  • die Ausrichtung der Zulassungsverfahren der Schulbücher an einem Curriculum, ökonomischer Bildung sowie
  • die Professionalisierung wirtschaftsdidaktischer Kompetenzen der Lehrkräfte.