Unbürokratische Hilfe für Handwerksbetriebe
Runder Tisch betreute 383 Unternehmen
23. September 1998 | Im Rahmen des Projektes "Runder Tisch - Unterstützung von Unternehmen" in wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden in den vergangenen zweieinhalb Jahren 383 Handwerksunternehmen der Region beraten und konsolidiert.
Das von der Handwerkskammer zu Leipzig und der Deutschen Ausgleichsbank betriebene Pilotprojekt bietet gefährdeten Unternehmen Beratung und konkrete Hilfestellung, um den Erhalt von Betrieben, Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu sichern. Dabei wird folgendes Verfahren praktiziert: Meldet sich ein Unternehmen mit Liquiditätsproblemen oder in akuter Konkursgefahr bei der Handwerkskammer zu Leipzig, so nimmt innerhalb weniger Stunden ein von der Handwerkskammer beauftragter Unternehmensberater Kontakt auf und vereinbart einen kurzfristigen Termin für eine Betriebsanalyse.
Gemeinsam mit dem Unternehmer wird ein Konzept zur Existenzsicherung entwickelt, das unter Beteiligung der Betriebsberater der Handwerkskammer mit den Haus- und Förderbanken abgestimmt wird. In der Praxis werden zur Entlastung der Unternehmen beispielsweise "Stillhalteabkommen" mit den Hausbanken geschlossen, um Kreditlinien trotz angeschlagener Unternehmenssituation offenzuhalten.
Von den 384 Betrieben entfallen 43 Prozent auf die Stadt Leipzig, 22 Prozent auf den Landkreis Leipziger Land und zwölf Prozent auf den Muldentalkreis. Der Schwerpunkt der Unternehmen liegt vor allem im Bereich der Bau- und Ausbaugewerbe, die durch die schwache Baukonjunktur in einer wirtschaftlich prekären Situation sind.
Der "Runde Tisch" hat sich seit seiner Gründung als sehr wirksames und nützliches Instrument zur Sicherung der handwerklichen Existenzen erwiesen - in den "geretteten" Unternehmen bestehen derzeit rund 4.000 Arbeitsplätze, die durch das zügige Zusammenwirken von Handwerkskammer, externen Unternehmensberatern und Banken gesichert wurden.
