Qualitätskontrolle in der Tischlerwerkstatt. Bild: Kzenon / fotolia.com
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Stellenanzeigen: Gezielt weibliche Fachkräfte ansprechen

Archivbeitrag | Newsletter 2018

Nicht erst das aktuelle "Fachkräftemonitoring" der sächsischen Wirtschaft hat offenbart, dass Fachkräfte rarer geworden sind. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben mit akuten Stellenbesetzungsproblemen zu kämpfen.
 

Akquise- und Bewerbungsprozess optimieren

Um passende Fachleute oder talentierte Quereinsteiger für offene Jobs zu finden, müssen Chefs im Handwerk alle Register ziehen. Mitunter lohnt es sich, die eigenen Vorgehensweisen zu prüfen, die Strategie zu ändern und an Stellschrauben im Akquise- und Bewerbungsprozess zu drehen. Unter anderem kann die eigene Belegschaft mit Fortbildungen entwickelt werden, Migranten können ins Team integriert werden und vor allem in männerdominierten Berufszweigen lässt sich der Frauenanteil mit etwas Strategie erhöhen.

So wird beispielsweise in manchen Handwerken immer noch (teils unbewusst) auf die Ansprache männlicher Bewerber gesetzt. Damit geht den Unternehmern viel Fachkräftepotenzial verloren.
 

Frauen ansprechen, ohne Männer zu verlieren

Betriebe sollten in Stellenanzeigen gezielt weibliche Fachkräfte ansprechen, denn die Kompetenzen von Frauen stehen denen von Männern schließlich in nichts nach. Wie das in der Praxis funktioniert, hat das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) in einer übersichtlichen Handlungsempfehlung zusammengefasst.

Die KOFA-Experten verweisen darauf, dass sich Frauen von Stellenanzeigen abgeschreckt fühlen, die vorrangig Eigenschaften einfordern, die typischerweise als männlich gelten. Umgekehrt sorgen sich Männer aber nicht, dass sie die Anforderungen einer Stelle nicht erfüllen können, wenn die Ausschreibung typisch-weibliche Eigenschaften beinhaltet. Wer bei der Formulierung der Stellenausschreibung besonderes Augenmerk auf Frauen legt, verspielt also keineswegs mögliche Bewerbungen von Männern.

Die Handlungsempfehlung, die kostenfrei unter www.kofa.de berücksichtigt natürlich auch, dass sich Betriebe an Regeln wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) halten müssen.

Mehr Informationen

www.kofa.de
Handlungsempfehlung "Mit Stellenanzeigen gezielt
weibliche Fachkräfte gewinnen"

Formulierungs-Tipp aus dem KOFA-Leitfaden:

Beim Lesen einer Stellenanzeige kommen Fachleute oft das erste Mal mit einem Unternehmen in Kontakt. Daher sollten Personalverantwortliche Frauen ganz gezielt ansprechen und auf Formulierungen setzen, die weibliche Fachkräfte nicht von einer Bewerbung abhalten. Beispiele gefällig?

  • Verhandlungsgeschick > Wortgewandtheit (besser)
  • Durchsetzungsvermögen > Selbstbewusstsein
  • Analytisches Denken > Blick für das Wesentliche
  • Entscheidungsvermögen > Urteilsfähigkeit