Meisterjahrgang 2017: Sören Herberger / Fleischermeister. Bild: lookbook.photo
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Sören Herberger / Fleischermeister

Archivbeitrag | Newsletter zur Meisterfeier 2017

Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Über Umwege, denn eigentlich bin ich gelernter Einzelhandelskaufmann. Aber der erlernte Beruf brachte mich nach der Lehre nicht weiter. Außerdem spürte ich schon während der Ausbildung eine Unruhe oder ein Bauchgefühl, dass ich mit dieser Berufswahl nicht dauerhaft glücklich werden würde. Also habe ich mich nach einigem Überlegen - schließlich war der Schritt mit finanziellen Einbußen verbunden - für eine Umschulung zum Fleischer entschieden. Das Nahrungsmittelhandwerk hat mich nämlich eigentlich schon vor der ersten Lehre interessiert.

Aber ich habe mich zu sehr von den Berufswünschen meiner Generation beeinflussen lassen. Viele wollten eben "was mit Medien", "was mit Autos" oder in den Einzelhandel. Fleischer war da nicht so angesagt. Also habe ich einen Irrweg auf dem Weg zum Traumberuf beschritten, bin aber dabei keinesfalls dümmer geworden. Im Gegenteil.
 

Warum haben Sie sich für die Meisterschule entschieden und was hat sie gebracht?

Mit zwei Ausbildungen in der Tasche war mir das Lernen quasi in Fleisch und Blut übergegangen. Warum also nicht gleich die Premiumfortbildung zum höchsten Abschluss im Handwerk absolvieren? Gesagt, getan. Und das Weiterlernen hat sich gelohnt.

Ich habe mir diverse neue Arbeitsweisen angeeignet und wertvolle Tipps für alle Bereiche eines Handwerksunternehmens erhalten. Aus kulinarischer Sicht waren für mich die Kniffe in der Pasteten- und Rouladenherstellung eine ganz besondere Erleuchtung. Nun gilt es, als Meister stetig weiterzulernen. Hier habe ich aktuell mit dem Bau eines Eigenheims ein Projekt, was nicht minder viel Freude macht und mir Wissenszuwachs abseits des Nahrungsmittelhandwerks bringt.
 

Was zeichnet für Sie einen guten Meister aus?

Ich finde, Schlüsselqualifikationen für einen guten Meister sind Teamfähigkeit und Sozialkompetenz. Handwerksbetriebe sind schließlich keine Großkonzerne mit anonymem Naturell, sondern oft familiär geprägte Konstrukte mit schlanken Strukturen. Sie funktionieren offensichtlich am besten, wenn alle mit Verständnis füreinander zusammenarbeiten. Weiterhin muss ein guter Meister natürlich sein Handwerk von A bis Z beherrschen, vom Schlachten bis zum Verkauf der Ware.
 

Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums danken?

Erstens meinem Arbeitgeber und meinen Kollegen bei der Land- und Wildfleischerei Schempp, vor allem Sven und zweitens meiner Freundin Nicole, die immer hinter mir stand.

 

Meisterjahrgang 2017: Sören Herberger / Fleischermeister. Bild: lookbook.photo
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