Ohne Frauen geht nichts
Weiterbildung steht bei den Handwerkerfrauen hoch im Kurs
22. April 2002 | "Frauen sind anders - Frauen führen anders", Aussagen, über die meist von Männern ganze Bücher geschrieben werden. Auf die Anforderungen in der Unternehmenspraxis vieler Handwerksbetriebe trifft auf jeden Fall zu: "Ohne Frauen geht nichts". Jeder sechste Alleininhaberbetrieb im Regierungsbezirk Leipzig wird von einer Frau geführt, jeder vierte Lehrling im Handwerk ist ein Mädchen.
Dabei sind es längst nicht mehr nur die "typischen Frauenberufe" - Metallbauerinnen, Installateurinnen oder Kfz-Mechanikerinnen sind keine Ausnahmen mehr. Eine große Bedeutung haben vor allem in den kleinen Handwerksbetrieben die sogenannten mitarbeitenden Ehefrauen. Ihnen obliegt in vielen Fällen das gesamte Unternehmensmanagement. Viele der Frauen sind "Seiteneinsteiger", und so ziemlich alles im Bereich der Unternehmensführung muss neu erlernt werden, ob gesetzliche Regelungen, Buchhaltung, Steuern, Versicherungsfragen, Mitarbeiterführung ...
Seit 1996 bietet die Handwerkskammer zu Leipzig deshalb einen berufsbegleitenden Lehrgang für Unternehmerfrauen im Handwerk an. In rund 200 Stunden werden die grundlegenden Kenntnisse in den Bereichen Marketing, Betriebsorganisation, Handwerks- und Steuerrecht, kaufmännische Grundlagen vermittelt, ergänzt durch ein Persönlichkeitstraining. Bisher haben mehr als 150 Frauen diesen Lehrgang absolviert. Der achte Kurs ist in der vergangenen Woche gestartet und der Herbstlehrgang schon fest geplant. Übrigens sind auch bei allen anderen Lehrgängen auf dem Gebiet Betriebswirtschaft/Unternehmensführung, die die Handwerkskammer anbietet, weit über die Hälfte Teilnehmerinnen.
