Gesellenbrief. Mockup: Graphictwister / Freepik.com
Graphictwister / Freepik.com (Mockup)

Öffnung des Prinzips "Gesellenbrief" nur nach vorn

Eintritt für jeden - Abschluss nach hohen Qualitätsstandards

4. März 2016 | In seinem Beitrag "Zuwanderung als Chance für Sachsen" in der aktuellen Ausgabe des "Sachsenlandkuriers" plädiert der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung für die Öffnung des Modells "Gesellenbrief". Dazu äußert sich der Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig Claus Gröhn:

"Das System 'Gesellenbrief' ist offen. Das heißt, für jeden zugänglich. Für uns im Handwerk heißt es, bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will. Im Mittelpunkt steht das Prinzip der dualen Ausbildung. Es ist der Garant für die hohe Qualifikation der Handwerksbetriebe in Deutschland. Die berufliche Bildung sichert Karrierechancen. Mit der Gesellenprüfung werden aus Auszubildenden gefragte Fachleute. Aber dieser Prüfung muss sich jeder stellen, der diesen Abschluss haben möchte. An den hohen Standards werden wir keine Abstriche machen. Aber wir werden alle, die willig sind, die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren, unterstützen. Dies gilt auch für Flüchtlinge.

Mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesbildungsministerium startet das Handwerk jetzt ein Projekt, mit dem bis zu 10.000 junge Asylsuchende in handwerklichen Bildungsstätten auf eine Ausbildung vorbereitet werden. Sprachschulung, Integrationskurs, allgemeine und vertiefte Berufsorientierung - nach diesem Training werden junge Flüchtlinge dann zur Ausbildung in die Betriebe vermittelt.

Nur gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben sichern das weitere wirtschaftliche Wachstum. Das Handwerk braucht Fachkräfte und keine Schubkarrenschieber. Unser Qualitätsanspruch, der rasante technische Wandel und die Digitalisierung der Arbeitsprozesse auch im Handwerk erfordern den Erhalt des hohen Bildungsstandards in der dualen Berufsausbildung, die im Handwerk mit dem Erwerb des Gesellenbriefs endet.

Das duale System sichert Beschäftigung - Deutschland hat die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit europaweit. Das System 'Gesellenbrief' fördert die Integration - in keinem Wirtschaftsbereich in Deutschland werden mehr Ausländer und Migranten ausgebildet als im Handwerk.

Deshalb: Eine Öffnung des Prinzips 'Gesellenbrief' nur nach vorn - Eintritt für jeden."

Pressemitteilung vom 4. März 2016

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Dr. Andrea Wolter

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