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Handwerkskammer zu Leipzig

Konjunktur noch unter Volldampf

Regionales Handwerk bleibt optimistisch

4. November 2014 | Das Handwerk des Kammerbezirks Leipzig (Stadt sowie Landkreise Leipzig und Nordsachsen) bleibt in der Erfolgsspur. Robust und bislang unbeeindruckt von den erhöhten weltpolitischen Risiken präsentiert sich die wirtschaftliche Lage des Handwerks im Herbst 2014.
 

Stabiler Arbeitsmarkt, gute Konsumlaune, Aufwind beim Wohnungsbau

"Die Konjunktur steht weiter unter Volldampf und wird vor allem von der noch guten Binnenkonjunktur getragen", sagte Ralf Scheler, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig am Dienstag (4. November 2014). Die wesentlichen Triebfedern für die noch ungetrübten Konjunkturaussichten und das anhaltende Stimmungshoch sind ein stabiler Arbeitsmarkt, eine positive Konsumlaune, ein sich weiter im Aufwind befindlicher Wohnungsbau und relativ stabile Investitionsquoten der öffentlichen Hand.

In der aktuellen Umfrage der Handwerkskammer meldeten 90 Prozent der Handwerker eine gute oder zufriedenstellende Geschäftslage, nur 10 Prozent beurteilten ihre Situation als eher schlecht. Auch für das nächste Halbjahr sind die Erwartungen überwiegend optimistisch: 90 Prozent der Unternehmen glauben an gute oder zufriedenstellende Geschäfte in den kommenden Monaten, lediglich jeder zehnte Unternehmer befürchtet eine Verschlechterung seiner Geschäftslage.
 

Geschäftsklimaindex weiter auf hohem Niveau

Der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Lageeinschätzung und die Erwartungen der Handwerksunternehmen für das nächste Halbjahr bündelt, ist weiter auf dem hohen Niveau der letzten Jahre. Zum Rekordwert des Vorjahres hat er nur eine leichte Seitwärtsbewegung vollzogen.

Die anhaltende "Hochkonjunktur" ist vor allem auf die Situation in den Bau- und Ausbauhandwerken zurückzuführen, die von Neubauten und der Modernisierungs- und Sanierungswelle an Häusern und Wohnungen profitierten.

"Die Bau- und Ausbaugewerke melden die beste Lagebewertung aller Handwerksbranchen", erläuterte Scheler. Viel Optimismus ist ebenfalls bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf zu spüren. Nur 10 Prozent der handwerklichen Zulieferer und Dienstleister sind derzeit unzufrieden. Im Kraftfahrzeuggewerbe hat sich die Einschätzung der Geschäftslage weiter verbessert. 20 Prozent der befragten Betriebe gaben eine aktuell schlechte Lage an, für die kommenden Monate erwarten 90 Prozent gleichbleibende oder bessere Geschäfte.
 

Weniger Betriebe mit Umsatzsteigerungen, Beschäftigungssituation stabil

Zwei Drittel der Betriebe konnten ihren Umsatz im Vergleich zum Herbst 2013 konstant halten. Vor einem Jahr gelang dies nur jedem zweiten Betrieb. Leicht zurückgegangen ist die Zahl der Unternehmen, die ihren Umsatz steigern konnten. Aktuell gab nur jeder fünfte Betrieb gestiegene Umsätze an, im Vorjahr jeder vierte.

Die Beschäftigungssituation im Handwerk ist stabil. In der Mehrzahl der Unternehmen (84 Prozent) ist die Zahl der Mitarbeiter unverändert geblieben und soll es auch im Winterhalbjahr bleiben. Jeder zehnte Betrieb hat trotz Problemen bei der Fachkräfteakquise die Anzahl der Mitarbeiter sogar erhöht, sieben Prozent planen dies.
 

Fachkräftemangel behindert Wachstum

Allerdings lässt die Dynamik im Beschäftigungsaufbau nach, der Mangel an Fachkräften in gewerblich-technischen Berufen (zum Beispiel Elektrotechniker, Mechatroniker, CNC-Fräser) und ausgewählten Bauberufen (zum Beispiel Maurer) wirkt als Bremse für die Erschließung und Nutzung von Wachstumspotentialen unserer Betriebe.

Die Dauer zur Besetzung offener Stellen in allen Qualifikationsstufen steigt kontinuierlich an. Mehr als zwei Drittel der Betriebe können Facharbeiterpositionen nicht innerhalb von zwei bis drei Monaten besetzen. Zur Kompensation sind Überstunden, aber auch Zeitarbeit die aktuell am häufigsten genutzten Maßnahmen.
 

Energie- und Rohstoffausgaben sowie Mindestlohn beeinflussen Verkaufspreise

Als problematisch - neben dem Mangel an Fachkräften in bestimmten Branchen - sehen die befragten Betriebe die steigenden Einkaufspreise. Über gestiegene Preise für Energie, Rohstoffe und Material berichtet rund die Hälfte der Unternehmen. Alle Gewerbegruppen sind gleichermaßen vom Anstieg erfasst. Die Preisspirale dreht sich also weiterhin nach oben und wird - wie auch die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns - Auswirkungen auf die Verkaufspreise haben.
 

Auftragslage konstant

Knapp zwei Drittel der Betriebe berichten über eine konstante Auftragslage im Befragungszeitraum, jedes fünfte Unternehmen konnte einen Auftragszuwachs verbuchen, jedes siebte musste einen Rückgang verkraften. Die durchschnittliche Auftragsreichweite stieg gegenüber dem Vorjahr leicht auf 7,8 Wochen, ebenso erhöhte sich die durchschnittliche Auslastung der Betriebe leicht auf 86,7 Prozent. Die Betriebszahlen im Handwerk der Region Leipzig sind weitgehend konstant. Per 31. Oktober gab es im Kammerbezirk Leipzig 12.237 Handwerksbetriebe, das sind 47 weniger als im Vorjahr.
 

Gründungsgeschehen flacht ab

Das Gründungsgeschehen, das heißt die Bereitschaft zur Gründung oder Übernahme eines Unternehmens - flacht aufgrund der demografischen Faktoren, der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und rückgängiger Förderung - aber zunehmend ab. Gründungen finden wesentlich in den Bereichen Bau- und Ausbaugewerbe, den Handwerken für den gewerblichen Bedarf sowie dem Persönlichen Dienstleistungsgewerbe statt.
 

Leichter Anstieg bei den Ausbildungszahlen

Die Ausbildungszahlen steigen wieder leicht an. Derzeit werden 3.191 Lehrlinge in den Handwerksbetrieben des Kammerbezirks Leipzig ausgebildet. Für das Ausbildungsjahr 2014/2015 sind 1.241 Lehrverträge in 84 Berufen abgeschlossen worden, das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt 130 Ausbildungsplätze offerieren 82 Betriebe derzeit in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer.

Die komplette Konjunkturanalyse steht zum Download bereit.

Pressemitteilung vom 4. November 2014

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