Jeremia Rau - Tischlermeister

Ja zum Meister | Meisterjahrgang 2016
Jeremia Rau. Bild: privat

 
"Ich wollte mehr kreativen Freiraum, nicht länger nur Aufgaben abarbeiten, also entschied ich mich für die Ausbildung zum Handwerksmeister."

Jeremia Rau | 22 Jahre | Tischlermeister aus Leipzig


 
Das wollte ich als Kind werden: 

Schäfer

Wie kamen Sie zu ihrem Beruf?

Schon als Kind habe ich mit verschiedenen Materialien experimentiert, gebaut und gebastelt. In der Werkstatt meines Großvaters - eines gelernten Stellmachers - hatte ich meine erste Begegnung mit der Holzverarbeitung. Der natürliche Werkstoff begeistert mich einfach. Da ich auch ein sehr praktisch veranlagter Mensch bin, entschied ich mich für den Beruf des Tischlers.

Warum haben Sie sich für die Meisterausbildung entschieden?

Vor über einem Jahr wuchs in mir der Wunsch nach mehr Freude an der Arbeit. Ich wollte mehr kreativen Freiraum und nicht länger nur Aufgaben abarbeiten. Ich entschied mich für die Meisterausbildung, weil sie mir einfach mehr Möglichkeiten und neue Herausforderungen bot.

Was hat Ihnen die Meisterschule zusätzlich zur Fachqualifikation gebracht?

Neben der Fachqualifikation bin ich persönlich sehr gewachsen. Rückblickend habe ich mehr Ausdauer und Willenskraft erlangt, weil ich zwischenzeitlich über meine Grenzen arbeitete - aber für ein Ziel, das sich gelohnt hat. Außerdem empfand ich die Gemeinschaft unter den Meisterschülern als sehr bereichernd.

Wem wollen Sie für die Unterstützung während des Meisterstudiums besonders danken?

Ich danke besonders meiner Ehefrau Magdalena, weil sie mir den Rücken in dieser herausfordernden Zeit freihielt, meinem Bruder für die finanzielle Unterstützung und Gott, dass er mir viel Kraft gegeben hat.

Was zeichnet für Sie eine gute Handwerksmeisterin beziehungsweise einen guten Handwerksmeister aus?

Ein guter Handwerksmeister sieht die Welt mit offenen Augen. Er ist stets auf der Suche nach neuem Wissen und hat den Drang nach besserem handwerklichen Geschick. Er prahlt nicht mit seinem Titel oder seinem Können. Er behält nicht gierig seine Fähigkeiten für sich, sondern bereichert mit ihnen die Gesellschaft. Wenn er bei einer Besprechung nicht mehr weiterweiß, überspielt er nicht die Situation, sondern steht dazu. Er ist ja auch nur ein Mensch.

Sind Sie ehrenamtlich tätig? Falls ja, wo?

Ich engagiere mich in der Andreaskirchgemeinde Leipzig.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Ich wäre zufrieden, wenn ich mich mit einer eigenen Tischlerei sicher am Markt positioniert hätte und Gebrauchsgegenstände entwerfen und produzieren kann, die das Leben meiner Kunden bereichern. Außerdem sind ein erfolgreich abgeschlossenes Innenarchitekturstudium und eigene Kinder zwei Meilensteine, die ich in zehn Jahren gern erreicht haben möchte.