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Archivbeitrag | Newsletter 2013Handwerkermarketing im Web 2.0 - Lohnt sich ein Engagement bei Pinterest?

Facebook und Twitter sind den meisten ein Handwerkern längst ein Begriff. Aber kennen Sie Pinterest? Mit dieser Bilderplattform können Handwerker im Web 2.0 ihre Produkte und Leistungen zeigen. Ein Beitrag von www.kmu-marketing-blog.de beleuchtet die Möglichkeiten, die Pinterest ergänzend zur eigenen Webseite für das Marketing im Netz bieten könnte - vorausgesetzt man will die Zeit dafür investieren.

Mit Pinterest zeigen Handwerker, was sie können
von Frank Bärmann (www.kmu-marketing-blog.de)

Der Mensch ist ein visuelles Wesen. Wir verarbeiten Bilder viel leichter und schneller als Text. Deshalb funktioniert Werbung mit vielen tollen bunten, eindrucksvollen Bildern besser als Text oder Sprache: Hier muss der Zuhörer/Leser noch "denken".

Viel individuelles zu zeigen

Gerade Handwerksbetriebe haben viel zu zeigen. Immer geht es um "Werke", die gefertigt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Möbel, Wände, Frisuren, Gesichter, Bäder oder Würstchen handelt. Sucht man sich heute als Kunde einen Handwerker aus, so spielen Empfehlungen und Referenzen eine große Rolle. Die Empfehlung eines Bekannten oder Freundes ist mittlerweile eines der wichtigsten Entscheidungskriterien. Alternativ will man sehen, was der Handwerker kann. "Was haben Sie denn schon so gemacht?", "Kann man sich das mal ansehen?", lauten oft die Fragen der Kunden beim Erstgespräch. Schön, wenn man die Leute dann nicht mehr zu einem zufriedenen Kunden schleppen muss, sondern auf eine Online-Plattform verweisen kann, auf der tolle Referenzbilder zu sehen sind.

Bilder eigener Werke teilen

Die Bilderplattform Pinterest ist eine solche Plattform. Pinterest ist eine virtuelle Pinnwand, auf der der Nutzer unkompliziert seine eigenen Bilder zum Ansehen und Teilen "pinnen" kann. Er kann aber auch Bilder, die er im Netz findet, auf der eigenen Pinnwand veröffentlichen und mit anderen teilen. Letzteres ist allerdings urheberrechtlich höchst bedenklich und sollte von Personen, die im Namen ihrer Firma agieren, tunlichst unterlassen werden. Auch sonst sollte das Bildurheberrecht beachtet werden, um keine Abmahnungen und Strafen zu riskieren. Prinzipiell sind daher vor allem selbst gemachte Bilder als relativ unproblematisch einzustufen. Sie sollen über Pinterest möglichst oft ge(ver)teilt werden. Das Schöne daran ist, dass Fotos, zum Beispiel von der eigenen Website, mit der Quelle verknüpft bleiben. Klickt jemand auf das Foto, landet er auf der Webseite.

Fotos von Referenzobjekten im Web 2.0 präsentieren

Als Handwerksbetrieb - nehmen wir einen Tischler oder einen Maler - meldet man sich also mit einem Unternehmensprofil auf Pinterest an. Das ist kostenlos und schnell getan. Dann legt man Fotoalben an und lädt einfach Fotos hoch beziehungsweise pinnt diese von der Webseite. Das können Produkte sein, Farbkarten oder Referenzobjekte, die man für einen Kunden gefertigt hat. Kunden müssen jedoch umbedingt gefragt werden, ob deren Haus und Räume fotografiert und bei Pinterest gezeigt werden dürfen.

Nun muss man die Pinterest-Seite bei Kunden und Interessenten bekannt machen und erhält eine leicht zu pflegende Marketing-Plattform für visuelle Kommunikation. Kunden, denen die Fotos gefallen, "re-pinnen" die tollen Schnappschüsse auf ihre eigenen Pinnwände. Dort werden die wieder von anderen gesehen und neue Kontakte gelangen über den mitgeschleppten Link direkt auf die Webseite.

Wer wissen will, wie Handwerksbetriebe sich auf Pinterest präsentieren, findet unter http://pinterest.com/malerheyse und http://pinterest.com/nonomoebel zwei gelungene Beispiele.

Besser kein überhasteter Einstieg

Noch ein paar Hinweise für Handwerker, die jetzt über einen Einstieg bei Pinterest nachdenken. Nichts übereilen! Wer in Rechtsfragen nicht bewandert ist, sollte sich vor dem Einstieg gut informieren, was er einstellen darf und was nicht.

Außerdem lohnt es sich, vor dem Einstieg bereits einen kleinen Bestand gelungener Fotos von Produkten und Leistungen anzulegen. Zudem sollte man keine Wunder erwarten, denn die Nutzerzahlen von Pinterest sind zwar im vergangenen Jahr stark gewachsen, liegen aber noch deutlich unter denen von Facebook. Wie diese Entwicklung weitergeht, lässt sich schwer abschätzen. Es gilt also wie so oft im unternehmerischen Alltag Kosten und Nutzenpotenzial abzuwägen.