Handwerker und Mittelständler bereiten sich auf die EU-Osterweiterung vor
Handwerkskammer und ZDH veranstalten europäische Konferenz in Leipzig
15. Oktober 1999 | Die geplante EU-Osterweiterung stellt Handwerker und Mittelständler vor eine große Herausforderung und das nicht nur in Sachsen. Der Markt erfährt eine starke Erweiterung - neue Anbieter strömen auf den Markt, die durch niedrigere Lohn- und Lohnnebenkosten billigere Produkte und Leistungen anbieten können. Andererseits bieten sich für hiesige Unternehmen neue Märkte und verbesserte Produktionsbedingungen im Erweiterungsgebiet.
Handwerker und Mittelständler betrachten häufig die Osterweiterung der Europäischen Union sehr zurückhaltend - einige hegen stille Bedenken, andere sehen Auswirkungen nur in einem wenige Kilometer breiten Grenzstreifen, dritte erwarten überhaupt keine Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit. Nur wenige Unternehmer haben bislang eine Strategie entwickelt, mit deren Hilfe sie die Chance des sich vergrößernden Marktes offensiv nutzen können.
Im Rahmen der "mitteldeutschen handwerksmesse" 2000 veranstalten der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Handwerkskammer zu Leipzig am 24. und 25. Februar 2000 auf dem Neuen Leipziger Messegelände eine europäische Konferenz zum Thema "Die EU-Osterweiterung - wie können Handwerk und Mittelstand die Chancen nutzen?". Handwerker, Mittelständler, Vertreter der wirtschaftlichen Selbstverwaltungen sowie der Politik aus Ländern der Europäischen Union und des Beitrittsgebietes werden im Rahmen einer eineinhalbtägigen Veranstaltung über Strategien und Handlungsansätze diskutieren.
Als Referenten werden unter anderem der für die Osterweiterung zuständige EU-Kommissar Günter Verheugen, der Generalsekretär der Europäischen Vereinigung von Handwerk und kleinen Unternehmen UEAPME Hans-Werner Müller sowie der Generalsekretär des ZDH Hanns-Eberhard Schleyer erwartet. In drei Workshops werden die Themen, wie politischer Handlungsbedarf zur Verbesserung der Kohärenz im Beitrittsgebiet, Konzepte im Bereich der Interessenvertretung sowie die bilaterale Zusammenarbeit von Unternehmen behandelt.
Am zweiten Tag werden vor allem konkrete Aktivitäten der Zusammenarbeit zwischen EU-Ländern und den Staaten Mittel- und Osteuropas vorgestellt. Dazu werden Erfahrungen verschiedener Institutionen in der Bundesrepublik wie auch die europaweiten Handlungsansätze der Arbeitsgemeinschaft der Grenzlandkammern eingebunden.
Für die teilnehmenden Unternehmer wird im Rahmenprogramm der Konferenz eine Vielzahl von Informationen hinsichtlich der europäischen Zusammenarbeit bereitgehalten - als besonderer Service wird eine gezielte Kontaktanbahnung am Rande der Veranstaltung geboten, sodass nicht nur Erfahrungen, sondern auch konkrete Wirtschaftskontakte vermittelt werden.
"Handwerker und Mittelständler bewegen sich keineswegs in der Nische einer heilen Welt", so die Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer zu Leipzig Sigrid Zimmermann. "Jeder Unternehmer ist gefordert, sich dem Prozess der EU-Osterweiterung zu stellen. Die Handwerkskammer sieht ihre Aufgabe vor allem in der Sensibilisierung und Begleitung der Unternehmen beim Schritt auf das europäische Parkett - dazu nutzen wir vor allem unsere Partnerbeziehungen zu befreundeten europäischen Kammern!"
Für Anfragen stehen in der Handwerkskammer zu Leipzig Dr. Andreas Brzezinski, Telefon 0341 2188-151, sowie in der ZDH-Vertretung in Brüssel Karin Rögge unter Telefon 0032 2 2308539 zur Verfügung.
