Für junge Führungskräfte bietet das Handwerk eine Perspektive
Generationswechsel im Handwerk des Regierungsbezirkes Leipzig
21. Juni 1999 | Auch Unternehmer gehen irgendwann in den verdienten Ruhestand. Doch neben ihrer finanziellen Absicherung stehen viele Inhaber von Handwerksbetrieben zuvor noch vor einer großen unternehmerischen Herausforderung. Der Betrieb, oft durch Generationen aufgebaut, braucht einen Nachfolger.
Im Handwerk des Regierungsbezirkes Leipzig steht für 1.100 Unternehmen bis 2004 die Betriebsübergabe an. Das sind die zehn Prozent der Handwerksunternehmen, deren Inhaber heute älter als 60 Jahre sind.
Nicht immer werden die Unternehmen von einem Familienmitglied weitergeführt werden können. Gerade deshalb muss die Betriebsübergabe langfristig vorbereitet werden. Das Institut für Technik der Betriebsführung empfiehlt einen Zeitraum von zehn Jahren. Unter dieser Sicht ist die Betriebsübergabe heute für fast ein Viertel der Handwerksbetriebe unseres Regierungsbezirkes (23,2 Prozent) ein aktuelles Thema.
Gleichzeitig ist dies auch eine Chance für junge Handwerker in ihrem Beruf Karriere zu machen. Vor diesem Hintergrund erlangt die Meisterprüfung eine wachsende Bedeutung. Jährlich erhalten seit 1992 rund 400 Jungmeister des Regierungsbezirkes ihren Meisterbrief. Die Hälfte von ihnen geht den Weg in die Selbstständigkeit. Das sind in den nächsten fünf Jahren 1.000 Existenzgründer oder Übernehmer.
Die Handwerkskammer zu Leipzig bietet den Unternehmern und denjenigen, die es perspektivisch werden wollen, monatlich einen kostenfreien Vermittlungsservice an. Neben den Beratungen zur Betriebsübergabe gehört auch die Betriebsbewertung zum Dienstleistungsangebot der Kammer. Durchschnittlich nutzen 15 Unternehmer pro Quartal dieses Angebot - Tendenz steigend.
Auch während der Existenzgründermesse "Start" stehen die Betriebsberater der Handwerkskammer zu Leipzig am Stand E12/F11 als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Sonntagnachmittag, 27. Juni, steht speziell im Zeichen der Fortbildung zum Handwerksmeister.
