Fit in Form und Farbe
Elf neue Gestalter im Handwerk stellen auf der Handwerksmesse aus
13. Februar 2004 | Elf Handwerker haben Anfang Februar allesamt ihre Prüfung zum "Gestalter im Handwerk" bestanden. Die Krönung ihres zweijährigen berufsbegleitenden Aufbaustudiums bei der Handwerkskammer zu Leipzig bildet jetzt eine Ausstellung auf der "mitteldeutschen handwerksmesse". Einer der Absolventen ist der Schmied Roger Widdermann aus Hohenprießnitz. Mit dem Kurs und seiner Prüfungsaufgabe - ein eigenes Firmenlogo - hat er sich Wünsche erfüllt.
Sehr dezent, weniger als ein Zentimeter im Quadrat, prägt das Markenzeichen den Dolch. Und doch sagt es so viel aus: ein W wie Widdermann, eine Flamme für die Schmiedekunst, geradlinig, kreativ, einzigartig. Vier Monate intensiver Arbeit stecken in dem kleinen Symbol. "Relief- und stempelplastisch umgesetzt ist das Logo schnell, die Idee und ihre Reife brauchen die längste Zeit", erklärt der frischgebackene Gestalter
Mit flinken Bleistiftstrichen skizziert er noch einmal die Entstehung des Logos im Zeitraffer. Offensichtlich: Freihandzeichnen ist eine der ersten Fähigkeiten, die die Gestalter erlernen. Später kommt die Farbenlehre hinzu, dann das räumliche und plastische Gestalten. Dabei sollen die Studenten ein Gefühl für Proportionen bekommen.
Doch nicht nur praktisch, auch in der Gestaltungstheorie habe er sich fundiertes Wissen angeeignet, betont der Schmied. Dank der im Kurs vermittelten Kunstgeschichte könne er jetzt jedem Haus seinen Baustil zuordnen. "Kunden, die sich das passende Tor für ihr Grundstück wünschen, kann ich dadurch gezielter beraten."
Widdermanns Fazit: Die Weiterbildung hat sich gelohnt. "Hart war es sicher, zwei Jahre lang nicht nur die Freitag Nachmittage, sondern die Samstage der Schule zu opfern, für einen Selbstständigen ein Einschnitt. In dem Moment, wo man im Unterrichtsraum vor dem Zeichenblock sitzt, wird dieses Zeitproblem aber unwichtig. Dann zählt nur noch die Kreativität. Von den erfahrenen Dozenten, aber auch von einander haben wir viel gelernt." Das Logo von Roger Widdermann sowie die weiteren Abschlussarbeiten des dritten Jahrganges "Gestalter im Handwerk" können noch bis zum 22. Februar auf der "mitteldeutschen handwerksmesse" auf der Empore der Glashalle besichtigt werden, darunter eine Klangskulptur, eine Relaxliege und ein Leuchtenensemble. Am Freitag, 20. Februar, 16 Uhr, bekommen sie am Stand der Handwerkskammer (Halle 2, Stand C27/D28) feierlich und öffentlich ihre Abschlussurkunden überreicht.
Der nächste Gestalterlehrgang bei der Handwerkskammer zu Leipzig beginnt im Herbst. Teilnehmen können Meister und Gesellen aus allen gestalterischen Handwerksberufen. Detaillierte Informationen hierzu hat Oliver Klaus, Telefon 034291 30-126, weiterbildung.bb@hwk-leipzig.de.
Die elf Gestalter im Handwerk sind: aus Leipzig: Schneidermeisterin Evelyn Ansorge, Tischlermeister Georg-Michael Brückner, Maler- und Lackierermeister Tilo Daßler, Keramikermeisterin Annette Gmyrek, Maler- und Lackierermeister Uwe Häcker, Fliesenlegermeister Holger Heinrich, Tischlermeister Frank Kindler, Gürtlermeisterin Angela Lenk, Maler- und Lackierermeister Frank Strempel, aus Trebsen: Metallbauer Matthias Kupfer, aus Hohenprießnitz: Metallbauer Roger Widdermann.
