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Erfolgreich und selbstbewusst trotz Euro-Krise

Aktueller Konjunktur- und Strukturbericht der mitteldeutschen Wirtschaftskammern

21. Juni 2012 | Die Stimmungslage in der mitteldeutschen Wirtschaft ist unbeeindruckt von der Schuldenkrise im Euroraum weiterhin sehr gut. Das zeigt der Konjunkturbericht "Wirtschaft in Mitteldeutschland 2012", den die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau, die Handwerkskammer zu Leipzig sowie die Handwerkskammer Halle (Saale) gemeinsam erstellt haben.
 

Konjunkturklimaindex auf Rekordniveau

Danach liegt der aus den Antworten von mehr als 2.200 Unternehmen ermittelte Konjunkturklimaindex im Frühjahr 2012 auf einem Rekordniveau. Der Aufschwung wird von einer außen- wie binnenwirtschaftlich gleichermaßen starken Nachfrage getragen. Die anhaltende Schwäche der Volkswirtschaften in weiten Teilen Südeuropas hat sich für die regionalen Unternehmen bisher noch nicht negativ ausgewirkt.

Allerdings macht sich in den Geschäftserwartungen eine zunehmende Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung bemerkbar. Die Euro-Rettung sowie die damit verbundenen enormen Belastungen für die öffentlichen Haushalte werden zu einem immer stärkeren Risiko für die Realwirtschaft und drohen, den weiteren Erholungsprozess zu gefährden.
 

Gute Konjunktur kein Selbstläufer

"In einem turbulenten internationalen Umfeld stellt die mittelständische Wirtschaft ihre Anpassungsfähigkeit und Stärke unter Beweis", fasst Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle, die Ergebnisse der Studie zusammen. Ein Selbstläufer sei die aktuelle Konjunkturdynamik jedoch nicht gewesen.

Die Unternehmen hätten vielmehr während der Wirtschaftskrise ihre Hausaufgaben gemacht, Innovationen vorangetrieben, die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und die Finanzierung auf solide Füße gestellt. Positive Flankierung erhielt der konjunkturelle Aufschwung im mitteldeutschen Raum von guten Arbeitsmarktzahlen, der steigenden Kaufkraft der Konsumenten und einem verlangsamten Bevölkerungsrückgang. Diese Entwicklungen sind Ausdruck wachsender Attraktivität Mitteldeutschlands für Gewerbe und Bürger gleichermaßen.
 

Lagebeurteilung über Vorjahresniveu

Die gesamte Breite der gewerblichen Wirtschaft profitiert von der guten Konjunktur und präsentiert sich in einer robusten Verfassung. Dies spiegelt sich in den Lagebeurteilungen der Unternehmen wider, die meist über den Vorjahreswerten liegen. Im Detail stellt sich die Situation folgendermaßen dar: 43 Prozent der befragten Betriebe bewerteten ihre Geschäftslage mit "gut" (Vorjahr: 40 Prozent), 12 Prozent mit "schlecht" (Vorjahr: 13 Prozent).

"Der entscheidende Motor für das Wirtschaftswachstum in Mitteldeutschland war auch 2011 wieder die Industrie", erklärt Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig. Die stabile Nachfrage aus dem In- und Ausland ließ die Umsätze in den meisten Industriezweigen kräftig anwachsen. Dementsprechend beurteilt die Industrie ihre derzeitige Geschäftslage auch am besten, gefolgt vom Baugewerbe, dem Dienstleistungsgewerbe und dem Handwerk."

Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate sind weiterhin von Zuversicht geprägt. Immerhin 29 Prozent der Befragten beurteilen die weitere Geschäftsentwicklung als "günstig" (Vorjahr: 30 Prozent), lediglich 12 Prozent als "ungünstig" (Vorjahr: 12 Prozent). Somit überwiegt per Saldo erneut die Zahl der optimistischen Antworten.

"Dieses Ergebnis unterstreicht nicht nur die gute Verfassung der gewerblichen Wirtschaft, sondern spiegelt auch das Vertrauen der Unternehmen in ihre eigene Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit wider", so Dr. Thomas Hofmann.
 

Handwerks stuft Geschäftsentwicklung am positivsten ein

Industrie und Handwerk stufen die weitere Geschäftsentwicklung am positivsten ein. Die Investitions- und Personalplanungen der Unternehmen zeigen deutliche Expansionsbestrebungen: Zwei Drittel der befragten Unternehmen (66 Prozent) wollen ihre Investitionen steigern oder zumindest halten. 14 Prozent der regionalen Wirtschaftsunternehmen planen, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen, 8 Prozent haben einen Stellenabbau angekündigt.
 

Handlungsbedarf bei der Energiewende

Notwendigen wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf sieht der Präsident der Handwerkskammer Halle, Thomas Keindorf, vor allem beim Thema Energiewende. "Die steigenden Energiepreise dürfen die Akzeptanz des Atomausstiegs und der erneuerbaren Energien nicht gefährden". Schließlich seien es vor allem die privaten Verbraucher und kleine sowie mittelständische Unternehmen, die durch steigende Abgaben belastet würden. In diesem Zusammenhang fordert er mehr Zurückhaltung bei staatlicher Förderung, sei es für die Solarbranche oder für andere Industrieansiedlungen.

"Um den Raum Leipzig-Halle zu stärken, muss die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit weiter gepflegt und vertieft werden", fordert Dr. Thomas Hofmann. Bestehende Hemmnisse insbesondere in verkehrlicher, administrativer und fördermittel-technischer Hinsicht sind durch die betroffenen Bundesländer schrittweise abzubauen. "Der Fehler der laufenden EU-Förderperiode, innerhalb eines Bundeslandes beziehungswesie einer Wirtschaftsregion unterschiedliche Förderregelungen anzuwenden, darf nicht wiederholt werden", so Hofmann weiter. "Entsprechend muss für die Förderperiode 2014 bis 2020 in Mitteldeutschland eine weitgehend identische Fördergebietskulisse gelten."
 

Ansprechpartner für Medienanfragen

Handwerkskammer Halle (Saale): Juliane Ziegler
Telefon 0345 2999113 | jziegler@hwkhalle.de

Handwerkskammer zu Leipzig: Dr. Andrea Wolter
Telefon 0341 2188155 | wolter.a@hwk-leipzig.de

IHK Halle-Dessau: Stefan Möslein
Telefon 0345 2126204 | smoeslein@halle.ihk.de

IHK zu Leipzig: Jörg Hübner
Telefon 0341 12671173 | huebner@leipzig.ihk.de

Pressemitteilung von 21. Juni 2012

Konjunktur

wolter-dr. andrea-web2023 Marco Kitzing

Dr. Andrea Wolter

Pressesprecherin

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