Handwerkskammerpräsident Ralf Scheler und Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, präsentieren nach der Unterzeichnung die Kooperationsvereinbarung. Bild: Josef Bollwein
Josef Bollwein

Enger Kontakt ins Nachbarland

Leipziger Handwerkskammerspitze und regionale Unternehmer reisten nach St. Pölten

Deutschland und Österreich verbindet nicht nur eine gemeinsame Sprache, auch die Wirtschaftsstrukturen sind sehr ähnlich. Nicht zuletzt deshalb arbeiten auch viele Handwerksunternehmen mit ihren Kollegen aus dem Nachbarland auf vielfältigste Weise zusammen. Für die Handwerkskammer zu Leipzig war dies ein guter Grund die seit 2010 bestehenden Kontakte zur Wirtschaftskammer Niederösterreich enger zu knüpfen.

Für drei Tage besuchten der Präsident und die amtierende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammerkammer zu Leipzig sowie Unternehmer die Wirtschaftskammer in Sankt Pölten. Begleitet wurden die beiden durch Ralf Peukert (Zimmerei und Holzbau Peukert), Thomas Forßbohm (Forßbohm & Söhne GmbH) und Dietmar Allig (WohnART Wurzen). Anders als in Deutschland gibt es in Österreich nur eine Wirtschaftskammer für eine Region. Die Kammer Niederösterreich betreut insgesamt 120.000 Mitgliedsbetriebe, von denen 47.500 der Sparte "Gewerbe und Handwerk" angehören. Die Handwerksbetriebe beschäftigen 135.000 Menschen und bilden 8.400 Lehrlinge aus.

Kooperationsvereinbarung mit Österreichischer Wirtschaftkammer unterzeichnet

Auf dem Programm der Leipziger Delegation standen Betriebsbesuche, die Besichtigung eines Passivhausparks und der New Design University. In der Landesberufsschule Pöchlarn wird länderübergreifende Zusammenarbeit bereits gelebt. Da es in beiden Ländern nur noch wenige Auszubildende im Beruf Böttcher gibt, lernen sie gemeinsam in Pöchlarn. Höhepunkt des Besuchs war die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung der beiden Kammern. Neben dem Informations- und Erfahrungsaustausch im Bereich der Wirtschaft- und Berufsbildungspolitik setzen Partner den Schwerpunkt auf die Intensivierung der Kontakte zwischen den Mitgliedsbetrieben. Dafür werden Unternehmer- und Lehrlingsaustausche ebenso geplant wie gemeinsame Projekte im Bereich Ausbildung. Vereinbart wurde außerdem eine Förderung der Betriebe beim Marktzugang im jeweils anderen Land. Dafür werden Möglichkeiten der Präsentation auf handwerksrelevanten Messen und Veranstaltungen unterstützt.