Junger Mann vor einer Solaranlage. Bild: stock.adobe.com / Serhii
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Elektro- und Klimatechniker: Tausende Fachkräfte fehlen für den Ausbau von Solar- und Windenergie

Was viele Handwerksunternehmen bereits seit Jahren spüren, wird aktuell durch eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) gestützt. Viele Berufe, die im Bau- und Ausbaubereich benötigt werden, sind extrem knapp auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt fehlen in den relevanten Berufen 216.000 Fachkräfte. 

Ein KOFA-Team hat dabei vor allem untersucht, welche Berufe für den Ausbau der Solar- und Windenergie notwendig sind und wie die Fachkräftesituation in diesen Berufen aussieht.

Die Studie identifiziert insgesamt 190 Berufe, die für den Ausbau der Erneuerbaren benötigt werden. Um die Energiewende zu bewältigen, zählt der Ausbau erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne schließlich zu den obersten Prioritäten der Bundesregierung. Bis 2030 will Deutschland 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Dafür muss die Zahl der Fachkräfte entsprechend steigen.
 

Größte Fachkräftelücken bei Bauelektrik, SHK und Informatik

Allerdings konkurrieren bei der Nachfrage nach diesen Fachkräften viele Bereiche miteinander und viele offene Stellen können rein rechnerisch bereits heute nicht besetzt werden. Die größten Fachkräftelücken bestehen in der Bauelektrik, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der Informatik.

In der Bauelektrik fehlten knapp 17.000 Fachkräfte im Jahresdurchschnitt 2021/2022. Dieser eklatante Mangel an Fachkräften wird somit zum Nadelöhr der Energiewende, deren Qualifikation aufgrund der gesetzlichen Regelungen, der notwendigen Sicherheitsstandards und des Arbeitsschutzes für die Arbeiten mit Starkstrom alternativlos ist.  Bei den Fachkräften im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik fehlten 14.013 Fachkräfte und bei den Informatik-Expertinnen und -Experten 13.638. 
 

Exzellente Chancen für junge Handwerkerinnen und Handwerker

Das Beschäftigungspotenzial in den Mangelberufen ist also gewaltig. Wer das Klima retten will, ist deshalb im Handwerk goldrichtig. Die Transformationsanforderungen in Richtung künftiger Klimaneutralität werden nur mit dem Fachhandwerk möglich sein. Gerade dem Handwerk dürfte in Zukunft nochmals höhere Relevanz zukommen als ohnehin schon. Wenn millionenfach Wärmepumpen und Ladesäulen installieren werden müssen ist das ohne ein leistungsstarkes Handwerk undenkbar. 

Neben der Energiewende fordert die Handwerksorganisation deshalb seit Jahren auch eine Bildungswende hin zu mehr dualer Ausbildung und zur Gleichwertigkeit von akademischen und beruflichen Bildungswegen.