Elektro-Fink steuert Erfolgskurs
Privat

Deutsches Handwerksblatt | Ausgabe 04/2018Elektro-Fink steuert Erfolgskurs

Ein Porträt von Norbert Töpfer.

Das mittelständische Unternehmen aus dem nordsächsischen Dreiheide ist für die Zukunft gut aufgestellt. Firmengründer Hans-Jürgen Fink übergab den Staffelstab an seinen Sohn Heiko, der das Lebenswerk des Seniors fortsetzt.

In Deutschland suchen tausende Betriebsinhaber vergeblich einen Nachfolger für die Führung ihrer Firmen, wenn sie in Pension gehen. Das Interesse der jungen Leute, diese anspruchsvolle und zeitsaufwändige Tätigkeit auszuüben, sinkt jedoch von Jahr zu Jahr. Das mittelständische Unternehmen Elektro-Fink im Dreiheider Ortsteil Weidenhain (Landkreis Nordsachsen) gehört nicht dazu. Firmengründer Hans-Jürgen Fink (67) konnte 2016 in Ruhestand gehen, weil sein bereits seit 1990 in der Firma tätiger Sohn Heiko ihm ab 2005 als gleichberechtigter Geschäftsführer des Betriebes mit mehr als 50 Mitarbeitern zur Seite stand und somit den Staffelstab problemlos übernehmen konnte. Fink senior kann den Ruhestand genießen, weil die Firmenangestellten unter Führung von Heiko Fink sein Lebenswerk fortsetzen. Zudem bereitet sich mit den beiden Enkeln die dritte Generation auf ihre verantwortungsvollen Aufgaben in der 1987 gegründeten Firma vor.
 

Mit jungen Leuten die richtigen Wege eingeschlagen

Florian (23) und sein Bruder Henning (18) stehen angesichts dessen, dass ihr Vater Heiko sich mit seinen erst 48 Jahren im besten Berufsalter befindet, zwar noch nicht auf Abruf bereit, aber sie bereiten sich mit ihrem jeweiligen Studium auf Führungspositionen im Familienunternehmen vor. Zu diesem Weg haben weder Firmengründer Hans-Jürgen Fink noch sein Sohn Heiko die Jungs gedrängt. „Meine Frau und ich haben offenbar zuerst bei Heiko mit unserer Lebensphilosophie die Begeisterung für die Arbeit im Familienbetrieb geweckt. Gezwungen, einen Beruf zu erlernen, der etwas mit Elektrotechnik zu tun hat, haben wir ihn nie“, erinnert sich Hans-Jürgen Fink. „Bei meinen beiden Söhnen war es genauso. Es war ihre freie Entscheidung, Ausbildungen zu absolvieren, mit deren Abschluss sie in unser Unternehmen einsteigen können“, ergänzt der jetzige Firmenchef Heiko Fink. Auch die Fink-Frauen sind im Betrieb in verantwortungsvollen Positionen vertreten. Anke Fink (47) ist jahrzehntelang Buchhalterin in der Firma, Schwiegermutter Jutta Fink (67) stand ihr im Betrieb an der Dommitzscher Straße stets zur Seite. Das Unternehmen beging in diesem Jahr bereits sein 31. Jubiläum. Mit vier Mitarbeitern begann Fink senior einst. Heute sind es mehr als 50 Angestellte. Apropos Mitarbeiter. Elektro-Fink wurde bereits zweimal von der Handwerkskammer zu Leipzig als „Bewährter Ausbildungsbetrieb“ geehrt. „Darauf sind wir natürlich stolz. 70 Auszubildende haben bei uns ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen. Jeder, der die Abschlussprüfung besteht, bekommt bei uns einen Job“, erklärt Fink junior und ergänzt: „Viele unserer leitenden Mitarbeiter haben einst bei uns ihren Beruf erlernt. Das spricht dafür, dass wir die richtigen Wege mit den jungen Leuten eingeschlagen haben.“
 

Fehlerkorrekturen erfordern Mut

Fink senior ist stolz auf die Entwicklung seines Betriebes. „In der langen Zeit ist nie die Situation eingetreten, dass ein Mitarbeiter oder ein Lieferant von uns unpünktlich sein Geld erhalten hat. Ich bin mir sicher, dass wir mit unserer Firmenstrategie bis auf Ausnahmen alles richtig gemacht haben. Aber fehlerlos ist niemand. Deshalb haben wir den Mut gehabt, Fehler zu korrigieren.“ Elektro-Fink bietet den zahlreichen Kunden vier Arbeitsbereiche an. Es handelt sich dabei um Wohnungs- und Bürobau, Industriebau, Mittelspannungsanlagen und Erneuerbare Energie. Vorzeigeobjekte des Unternehmens sind LEGOLAND in Günzburg, Neue Messe Leipzig, Theater Ulm, HIT Holz Torgau sowie einige Bauten bei Daimler Benz.
 

Firmengeschichte bedeutetgemeinsames Lebenswerk

Für den guten Ruf des Unternehmens war stets das hohe Engagement der Mitarbeiter ausschlaggebend. Dabei gingen die Finks stets voran. „Meine Arbeit ist gleichzeitig mein Hobby. Da ist es kein Thema, auf die Uhr zu schauen. Es ist in dieser Funktion, wie ich sie ausübe, einfach ein Fulltime-Job. Da fällt es schon manchmal schwer, auch nur einen Tag freizumachen, weil immer etwas anliegt“, sagt Heiko Fink, der nur selten Zeit findet, seinem Hobby Angeln nachzugehen. „Zwölf Stunden sind normal. Auch sonnabends sind wir oft für die Firma unterwegs und sonntags ist auch nicht immer frei“, ergänzt Vater Hans-Jürgen, der sich noch nicht ganz zur Ruhe gesetzt hat. Er leitet die Firma Elektro-Fink in Liemehna, ein wesentlich kleineres Unternehmen als der Betrieb in Weidenhain. Der von ihm gegründete Betrieb steht immer im Mittelpunkt der beiden Familien. „31 Jahre Firmengeschichte bedeuten für uns ein gemeinsames Lebenswerk, auf das wir stolz sind. Es wird davon gekrönt, dass unser Sohn Heiko in meine Fußstapfen getreten ist und mit unseren Enkeln sich bereits die nächste Generation darauf vorbereitet, die Führung von Elektro-Fink zu übernehmen, wenn die Zeit reif ist.“ Fink senior ist gesellschaftlich aktiv als stellvertretender Bürgermeister von Dreiheide und als Gemeinderat. Über Langeweile kann sich der erfolgreiche Unternehmer im Ruhestand nicht beklagen.
 

Mehr Informationen

www.elektro-fink.de

Unternehmen im Fokus

Das Handwerk der Stadt Leipzig sowie der Landkreise Leipzig und Nordsachsen bildet das Fundament der regionalen Wirtschaft. Verantwortungsvolle und clevere Unternehmer stehen mit ihren Namen für Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Bandbreite des Wirtschaftsbereichs zu zeigen, werden unter der Überschrift „Unternehmen im Fokus“ in unregelmäßiger Folge Unternehmen exemplarisch vorgestellt.

Dieser Artikel ist auch im Deutschen Handwerksblatt – Ausgabe der Handwerkskammmer zu Leipzig 04/2018 erschienen.


wolter-dr. andrea-web2023 Marco Kitzing

Dr. Andrea Wolter

Pressesprecherin

Dresdner Straße 11/13

04103 Leipzig

Tel. 0341 2188-155

Fax 0341 2188-25155

wolter.a--at--hwk-leipzig.de